Wuppertal: Klares NEIN zum Gondel-Projekt
Volksbefragung in der deutschen Stadt eindeutig gegen Gondel.
Gestern schritt die Bevölkerung von Wuppertal, der Geburtsstadt von Friedrich Engels, nicht nur wegen der Wahl des Europäischen Parlaments zur Urne, sondern auch, um über ein geplantes Gondel-Projekt abzustimmen. In Wuppertal, mit 350.000 EinwohnerInnen vergleichbar mit Graz, sollte eine 3 km lange und 82 Millionen Euro teure Seilbahn realisiert werden. Die Bevölkerung hat sich aber gestern mit 62% klar gegen das umstrittene Projekt ausgesprochen.
„Einerseits ist es weniger erfreulich, dass immer mehr europäische Städte mit Realisierungswünschen der Gondelindustrie konfrontiert sind. Erfreulich ist hingegen, wenn die Bevölkerung den teuren Werbesujets und Marketingsprüchen wie „zukunftsweisendes und für die Stadt aufwertendes Projekt“ nicht auf den Leim geht“, so Klubobmann Manfred Eber.
Der Hauptkritikpunkt der WuppertalerInnen an der Gondel war neben der Umweltzerstörung (Rodung von Waldgebieten) und der geplanten Streichung von Buslinien vor allem das drohende Millionenloch in der Stadtkassa. „Die Bevölkerung von Wuppertal ist der Meinung, dass mit diesem hohen Millionenbetrag notwendigere und sinnvollere Projekte realisiert werden sollen. Auch die eklatante Kostensteigerung des Projektes dürfte vielen nicht geschmeckt haben. War 2015 noch die Rede von 51 Millionen Euro, waren für die Gondel zuletzt bereits 82 Millionen Euros veranschlagt“, so Eber.
Abschließende Bemerkung: Das Ergebnis dieser Bürgerbefragung ist für die Politik rechtlich nicht bindend – ähnlich wie bei der für 2020 geplanten Plabutsch-Volksbefragung in Graz. Jedoch hat im Gegensatz zum Grazer Bürgermeister Nagl der Wuppertaler Oberbürgermeister von Anfang an festgehalten, dass er das Ergebnis respektieren werde – ganz ohne Mindestbeteiligung oder sonstige Hürden.
Mehr dazu:
- Seilbahnfreies Wuppertal e.V.
- Rheinische Post - Bürgerbefragung Gondel
Veröffentlicht: 27. Mai 2019