Wucherzinsen: Banken verbinden positiven Schritt mit neuer Belastung
Elke Kahr fordert gesetzliche Begrenzung von Überziehungszinsen und Kontoführungsgebühren
Die Zinsen auf Kontoüberziehungen bei österreichischen Banken werden gesenkt. Leider verbinden die Banken diesen positiven Schritt mit einer Belastung für alle Gehaltskonteninhaber: Die Habenzinsen werden in breiter Front abgeschafft. Das bedeutet, dass die hohen Kontoführungsgebühren zu hundert Prozent durchschlagen.
Das betonte die Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) am Dienstag. Elke Kahr: „Auf der einen Seite zeigt unser jahrelanges Eintreten gegen die Wucherzinsen endlich Wirkung. Es war politisch nicht mehr länger durchzuhalten, 13 Prozent und mehr für Kontoüberziehungen zu verlangen. Der öffentliche Druck, der beispielsweise auch von der AK mitgetragen wurde, zeigt endlich Wirkung. Allerdings fällt die Senkung weit bescheidener aus, als dies angesichts des aktuellen Zinsniveaus angebracht wäre.
Auf der anderen Seite werden all jenen, die große Teile ihres Gehalts auf dem Konto belassen, die Habenzinsen gestrichen. Außerdem haben die Kontoführungsgebühren schon stolze Höhen erreicht. Auch hier muss etwas getan werden.“
Die KPÖ fordert deshalb, die Überziehungszinsen auf Girokonten gesetzlich zu begrenzen. 5 Prozent mehr als der Leitzins der EU-Zentralbank wären angemessen.
Außerdem tritt die Grazer KPÖ für eine gesetzliche Obergrenze bei den Kontoführungsgebühren ein. Schließlich sind die Menschen darauf angewiesen, ihren Lohn, ihre Pension oder ihre AMS-Unterstützung auf ein Girokonto ausgezahlt zu bekommen.
Veröffentlicht: 2. Juni 2015