KPÖ kritisiert Parteipolitik der Wirtschaftskammer
„In meinem Namen bringt die WKO sowas nicht in Umlauf“, schüttelt der Unternehmer und KPÖ-Bezirksrat Andreas Zettler den Kopf. Die Wirtschaftskammer schaltet sich mit einer Polemik gegen die Grazer Stadtregierung in den Wahlkampf ein. Unterzeichnet „im Namen der 20.949 Unternehmer:innen der Stadt“. Spannenderweise modelt sie dabei einen kapitalismuskritischen Spruch der Umweltbewegung, der als „Weissagung der Cree“ bekannt ist.
Nachdem unter Bürgermeister Nagl 18 Jahre lang die Interessen von Investoren im Mittelpunkt gestanden sind, pflegt die neue Stadtregierung einen Blick von unten. „Dass die ÖVP, die den Verlust des Bürgermeistersessels noch nicht verwunden hat, gerne weiter ihre Klientel bedient hätte, ist ihr gutes Recht. Aber eine gesetzliche Interessensvertretung, bei der man als Unternehmer:in Pflichtmitglied ist, sollte nicht die Speerspitze von Sticheleien der ÖVP sein“, kritisiert der Kommunist. Als Wirtschaftstreibender würde er sich „mehr Einsatz für Klein- und Kleinstunternehmen wünschen und nicht Parteipolitik in Wahlkämpfen, in denen der ÖVP Verluste drohen“, so Zettler.
Arbeit und Wirtschaft demokratisch organisieren!
Mit Wirtschaftlichen Fragen setzt sich heute Abend auch ein hochkarätig besetztes Panel im Bildungsverein der KPÖ auseinander: Barbara Prainsack, Professorin für Vergleichende Politikfeldanalyse, Leiterin der Forschungsplattform Governance of Digital Practices und Vorsitzende der European Group on Ethics in Science and New Technologies (EGE) und Hendrik Wagenaar, Senior Academic Advisor an der International School for Government am King’s College London und Fellow am Institute for Advanced Studies in Wien diskutieren heute die Frage, wie die Produktion von Gütern und Dienstleistungen demokratisch organisiert werden kann.Denn „Wahlmüdigkeit und politische Resignation hat vielfach damit zu tun, dass die Wirtschaft aus demokratischen Entscheidungsprozessen ausgeklammert ist. Die Mehrheit der Menschen hat keinerlei Einfluss auf ökonomische Entwicklungen“, heißt es in der Einladung.
Donnerstag, 7. November, um 19 Uhr im KPÖ-Bildungszentrum in der Lagergasse 98a.
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Veröffentlicht: 7. November 2024