Wichtiger denn je
30 Jahre Grazer Wohnungsamt
Ein Grund zu feiern und Bilanz zu ziehen: 30 Jahre gibt es das Grazer Wohnungsamt nun schon, 15 davon unter kommunistischer Verantwortung. 1998 übernahm Ernest Kaltenegger die Agenden des Wohnungsstadtrates. 2005 folgte ihm Elke Kahr nach. Geleitet wurde das Wohnungsamt von Beginn an von Dr. Norbert Wisiak. Was das die Kundenfreundlichkeit betrifft, ist es vorbildlich.
„Mit Stolz kann ich sagen, dass das Amt seine sozialpolitischen Aufgaben erfüllt“, sagt Elke Kahr. Vieles ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten erreicht worden. „Die Mieten sind um 40 Prozent geringer als der steirische Richtwert“, erklärt Amtsleiter Wisiak.
Errungenschaften bewahren
Bereits 1997 wurde – nachdem Tausende Menschen dafür unterschrieben hatten – die Mietzinszuzahlung eingeführt. Sie garantiert, dass niemand in einer vom Wohnungsamt zugewiesenen Wohnung mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens für das Wohnen aufbringen muss. Insgesamt wurden dafür bislang gut 3,5 Millionen Euro aufgewendet.
Wer wegen seines geringen Einkommens zwar Anspruch auf eine Gemeindewohnung hätte, aber dennoch auf dem freien Markt fündig wird, kann den Kautionsbeitrag in Anspruch nehmen.
Umfassende Sanierungen
Bis 1998 befanden sich noch fast ein Viertel alle Gemeinwohnungen im Substandard. „Auch das ist Kultur: Ein Bad für jede Gemeindewohnung!“, hielt die KPÖ 2003 fest. Im Rahmen des Kulturhauptjahres wurde ein umfassendes Sanierungskonzept gestartet, durch das schließlich der Substandard aus den Grazer Gemeindewohnungen nahezu verschwunden ist. Ein derzeitiger Schwerpunkt liegt im Fernwärme-Einbau.
Für mehr Gemeindewohnungen
Die Mieten auf dem sogenannten freien Wohnungsmarkt können sich viele Grazerinnen und Grazer nicht mehr leisten. „Die Mieten sind in Österreich seit 2005 um 33 Prozent gestiegen“, weiß Wisiak: „In diesem Zeitraum haben sich die Ansuchen um eine Gemeindewohnung mehr als verdoppelt.“
Viele Menschen wenden sich an das Wohnungsamt, das auf vielfältige Weise versuchen kann, zu helfen. Wer gewisse Voraussetzungen erfüllt, hat Anspruch auf eine Gemeindewohnung, „aber leider ist die Nachfrage viel höher als das Angebot“, erzählt Kahr.
Unermüdlich ist sie daher bemüht, mehr kommunale Wohnungen in Graz zu errichten. In der Sternäckerstraße, am Rehgrund sowie auf dem Gelände der ehemaligen Hummelkaserne werden derzeit gemeinsam mit gemeinnützigen Bauvereinigungen neue Bauten errichtet.
Zahlen, die für sich sprechen
Schaffung von leistbarem Wohnraum
Von 2004 bis 2013 wurden insgesamt 683 Wohnungen errichtet, 2014 sollen weitere 108 übergeben werden, 163 befinden sich im Planungsstadium.
Umfassende Sanierungen
Seit dem Jahr 1999 wurden insgesamt 103 Gebäude mit 667 Wohnungen umfassend saniert und damit energietechnisch auf den neuesten Stand und auf einen zeitgemäßen Wohnstandard gebracht.
Nasszelleneinbauten
Von 1999 bis 2013 wurden unter Einbeziehung der umfassenden Sanierungen über tausend Wohnungen mit Nasszellen ausgestattet.
Fernwärmeeinbauten
Seit 1998 wurden insgesamt 1.613 Wohnungen mit einer Fernwärme-Heizung ausgestattet.
Wohnungsvergabe
Das Wohnungsreferat konnte seit 1983 rund 21.000 Wohnungen an Wohnungssuchende vergeben und damit weit über 50.000 Menschen ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen.
Wohnungsinformationsstelle
Das kostenlose und breit gefächerte Informationsangebot der Wohnungsinformationsstelle wurde von über 90.000 Ratsuchenden genutzt.
Veröffentlicht: 26. November 2013