Weiblicher Altersarmut entgegenwirken – auch die Stadt ist gefordert
Gemeinderätin Uli Taberhofer zum Equal Pension Day: „Österreichische Frauen sind dreimal öfter von Altersarmut betroffen als Männer“
Das Risiko vieler Seniorinnen, in unserer Stadt von Altersarmut betroffen zu sein, ist bereits jetzt gegeben und kontinuierlich im Steigen.
Der Equal Pension Day macht im Speziellen das erhöhte Armutsrisiko von Frauen sichtbar. In Österreich beziehen Frauen rund 40% weniger Einkommen aus Pensionen als Männer. Vor allem verringern Teilzeitarbeit und Erwerbspausen aufgrund der Kindeserziehung die Pension eklatant.
„Es muss viel früher angesetzt werden. Fast 50% der Frauen, aber nur zehn Prozent der Männer arbeiten in Teilzeit. Weiters verdienen Frauen bei gleicher Arbeit im Schnitt um 22,9% weniger als Männer“, verweist Taberhofer auf die ungleiche Situation für Frauen am Arbeitsmarkt. Gerade in Branchen, in welchen hauptsächlich Frauen tätig sind, fehlt es an Vollzeitarbeitsplätzen und ausreichend Kinderbetreuungsplätzen.
Die Sicherung der Pensionen auf einem menschenwürdigen Niveau ist eine Entscheidung, die auf anderen politischen Ebenen getroffen werden muss. Aber auch auf kommunalpolitischer Ebene gilt es, Maßnahmen im Interesse älterer Menschen zu entwickeln und zu setzen – beispielsweise die Urlaubsaktion für SeniorInnen:
Einkommensschwache SeniorInnen können sich an ausgewählten steirisches Gasthöfen vom Alltag erholen. Die Kosten werden je zur Hälfte vom Land Steiermark und den Sozialhilfeverbänden getragen. „Leider gilt diese Urlaubsaktion nicht für Grazer SeniorInnen, da die Stadt Graz - als einzige Gemeinde der Steiermark - diese Aktion nicht unterstützt“, erklärt Taberhofer. Sie beantragte bei der letzten Gemeinderatssitzung die Urlaubsaktion auch für Grazer SeniorInnen einzuführen.
Veröffentlicht: 27. Juli 2017