Unsere Gerti Schloffer ist nicht mehr

Die Sorgen der einfachen Leute hat die am 19. November 1952 geborene Tochter eines Hilfsarbeiters und einer Köchin, selbst ebenfalls gelernte Köchin, früh kennengelernt. Nach der Hochzeit mit ihrem geliebten Mann Bruno hat sie sich nicht nur die Familie (zwei Kinder, mehrere Enkelkinder) gekümmert, sie hat auch im gemeinsamen Betrieb, einer auf Oldtimer spezialisierten Motorradwerkstatt, mitgearbeitet.

Ab 1998 war sie drei Perioden lang als Gemeinderätin tätig. In dieser Zeit besserten sich für viele Menschen in Graz die Lebensbedingungen spürbar: Gemeindewohnungen erhielten auf Betreiben des damaligen Wohnungsstadtrats Ernest Kaltenegger, der Gerti Schloffer als Gemeinderätin vorgeschlagen hatte, erstmals Nasszellen und wurden umfassend saniert. Das Recht auf Arbeit, Wohnen, Gesundheit stand in ihrer Arbeit als Kommunalpolitikerin immer im Vordergrund, ohne dass dabei die kleinen Probleme und Sorgen des Alltags, für die Schloffer oft unkomplizierte und unbürokratische Lösungen anbieten konnte, in den Hintergrund getreten wären.

2012 beschloss sie, nicht mehr für den Gemeinderat zu kandidieren, sondern sich auf ihren Heimatbezirk Gries zu konzentrieren. Durch die engagierte und unmittelbare Arbeit für ihre Mitmenschen gelang es ihr, in der darauffolgenden Periode Bezirksvorsteherin zu werden.

2019 zog sich Gerti Schloffer als Bezirksvorsteherin zurück, und blieb Bezirksrätin. Als politisch denkender und handelnder Mensch blieb sie der KPÖ, ihrer langjährigen politischen Heimat, auch weiter erhalten. Nun ist sie im Alter von 70 Jahren viel zu früh verstorben.

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Gerti Schloffer war ein großartiger Mensch, eine gute Freundin und eine Kommunalpolitikerin, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie hat nicht viel geredet, sondern viel getan. Sie war verbindend und nie ausgrenzend. Ich werde Gerti Schloffer sehr vermissen und ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren. Mein Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die mit ihr eine gute Freundin, Kollegin und Mitstreiterin verloren haben.“