Unabhängige kandidieren für die KPÖ
Elke Kahr: „Uns eint, dass wir Menschen auf Augenhöhe begegnen“
120 Grazerinnen und Grazer kandidieren auf der Liste der KPÖ bei den Wahlen am 5. Februar. Nicht wenige von ihnen sind keine Mitglieder der Partei. Drei von ihnen legten heute gemeinsam mit Bürgermeister-Stellvertreterin Elke Kahr in einer Pressekonferenz ihre Beweggründe dar.
„Gesundheit und Soziales sind untrennbar mit einander verbunden, sie bedingen sich gegenseitig“, erklärte Christine Anderwald. Sie gründete die Marienambulanz und leitete sie für 14 Jahre. Dafür wurde ihr auch der Ehrentitel „Bürgerin der Stadt Graz“ verliehen. Immer mehr Menschen können sich Medikamente nicht mehr leisten. Auch der sogenannte Mittelstand komme immer mehr in Bedrängnis und müsse Urlaubs- und Weihnachtsgeld dafür aufwenden, um sich Therapien zu finanzieren. „Die KPÖ geht zu den Menschen, hört ihnen zu und hebt sich nicht ab“, sagt Anderwald.
Der Naturschutz steht im Zentrum des Engagements der Malerin und Aktivistin der Bürgerinitiative Rettet die Mur, Erika Lässer-Rotter. „Der Bau der Staustufe in Puntigam hinterlässt unseren Kindern zig Millionen Schulden und hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei ist die Natur das wichtigste, was wir haben“, erklärt Lässer-Rotter und betont die Wichtigkeit der frei fließenden Mur für die Luftgüte in Graz. Bei den Budgetverhandlungen habe die KPÖ Haltung gezeigt, erklärt Lässer-Rotter.
„Menschen mit Problemen mit der Sozialbürokratie oder der Gemeinde habe ich immer empfohlen zu den Parteien zu gehen, denen sie angehören oder nahestehen“, sagt Dr. Hans-Peter Meister, der für sein soziales Engagement bekannte praktische Arzt, der seit 1989 seine Praxis in Lend hat. Es habe sich gezeigt, dass nur die KPÖ – erst mit Ernest Kaltenegger und heute mit Elke Kahr – eine verlässliche Ansprechpartnerin ist. Auch er betonte den Zusammenhang von Sozial- und Gesundheitspolitik: „Wird das Sozialsystem zurückgefahren, hat das unmittelbare Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Eine soziale Politik sorgt dafür, dass Ärzte weniger Arbeit haben.“
Dass mit Anderwald und Meister zwei ehemalige Grüne und mit Lässer-Rotter eine praktizierende Katholikin für die KPÖ antreten, zeige die Breite der Bewegung, sagte Elke Kahr abschließend. „Für uns ist wichtig, dass wir nicht abgehoben und besserwisserisch agieren, sondern den Menschen auf Augenhöhe begegnen. Es ist schön, dass dieser Weg auch über die Kreise unserer Partei hinaus auf Zustimmung stößt.“
Veröffentlicht: 4. Januar 2017