Städtekoalition gegen Rassismus
Tagung im Grazer Rathaus
Die Stadt Graz wird am 29. Juni der internationalen Städtekoalition gegen Rassismus beitreten. Auftakt der künftigen Kooperation war eine Tagung der „Europäischen Städtekoalition“ im Rathaus, die vom Grazer ETC (Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie) in Kooperation mit dem MigrantInnenbeirat Graz und der Stadt organisiert wurde. Unter anderen waren die Vertreterin der UNESCO, Abteilung für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung, Jun Morohashi, und Dr. Hans Hesselmann, Leiter des Menschenrechtsbüros Nürnberg, das auch als Geschäftsstelle der Koalition verantwortlich zeichnet, nach Graz gekommen.
Bei der Tagung diskutierten VertreterInnen der der Anti-Rassismus-Koalition angehörenden Städte das Thema Fremdenfeindlichkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln, auch aus der Perspektive der Betroffenen selbst. ETC-Geschäftsführer Dr. Klaus Starl stellte Studien über Maßnahmen gegen Rassismus aus 14 Städten vor. Ebenfalls im Mittelpunkt der Beratungen stand das Zehn-Punkte-Aktionsprogramm zur konkreten Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. So geht es um Aufbau eines Überwachungs- und Solidaritätsnetzwerks, um Unterstützung für die Opfer, damit sie sich künftig besser gegen Rassismus und Diskriminierung wehren können, um die Förderung gleicher Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskrimierung bei Vermittlung und Verkauf von Wohnungen, die Entwicklung von Maßnahmen gegen ungleiche Bildungs- und Erziehungschancen und zur Förderung von Toleranz und interkultureller Verständigung. In der abschließenden Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der Gemeinderatsklubs ging es um die Frage „Welche konkreten Schritte unternimmt Graz in der Koalition?“
An der Anti-Rassismus-Tagung nahmen Bürgermeister Nagl (VP) und die Mitglieder der Stadtregierung Elke Kahr (KPÖ) und Dr. Wolfgang Riedler (SPÖ), VertreterInnen der Gemeinderatsklubs sowie Alt-Bürgermeister Alfred Stingl und Stadtrat a. D. DI Helmut Strobl teil.
Stadträtin Elke Kahr betonte, dass Deklarationen und Beschlüsse wichtig sind: "Es kommt aber darauf an, die materiellen und sozialen Bedingungen dafür zu schaffen, dass diese Prinzipien auch im täglichen Leben durchgesetzt werden".
Veröffentlicht: 30. Mai 2006