Spitalsschließungen machen auch Rettungsdiensten zu schaffen
Gemeinderätin Elke Heinrichs: "Hoffentlich schrillen auch bei Verantwortlichen des Gesundheitsressorts des Landes die Alarmglocken!"
In der Kleinen Zeitung vom 17. August informierten Mitarbeiter der Rettung Murau über „erschöpfte Kapazitäten“ nach eklatant gestiegenen Einsatzstunden seit dem Jahr 2012. Hintergrund: die erfolgte Schließung der Internen Abteilung des LKH Stolzalpe/Murau.
Während die Erstversorgung im Ernstfall konzentriert getätigt werden soll, muss gleichzeitig telefonisch gecheckt werden, welches Spital die Möglichkeit hat, die Patient/innen überhaupt aufzunehmen. - Ein Kampf gegen wertvolle Zeit, was massiven Stress für Sanitäter/innen und Notärzt/innen bedeutet.
„Die Details des Artikels lesen sich wie eine einzige Überlastungsanzeige und lassen die Alarmglocken schrillen. Sie machen deutlich, wie weitreichend die Folgen der Schließung von Krankenhäusern bzw. –abteilungen sein können!“, so die Gemeinderätin und Grazer KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs.
„Hoffentlich gibt der Artikel nicht nur den Leserinnen und Lesern, sondern vor allen Dingen auch den Verantwortlichen des Gesundheitsressorts des Landes zu denken!“
Was Gesundheitsökonomen ausrechnen, ist offensichtlich nicht einmal aus Kostensicht das Optimum. „Für Patientinnen und Patienten bedeuten diese „Einsparungen“ vor allem ein gestiegenes Risiko durch lange Warte- und Anfahrtszeiten!“, betont Heinrichs. Sie plädiert auch für eine Überprüfung durch den Rechnungshof.
Die Gesundheitssprecherin weist darauf hin, dass wir bei der Rettungspraxis in Österreich noch in der glücklichen Lage sind, von der Gangart “Stay And Play“ zu profitieren ( = Erst/Versorgung vor und während des Transportes ins nächste Hospital).
In den meisten Ländern weltweit heißt es hingegen mittlerweile “Load And Go“! - Das ist weitaus billiger. „Ich frage mich, wie bald diese Vorgehensweise angedacht werden wird!“, äußert die Gemeinderätin Befürchtungen.
Veröffentlicht: 19. August 2015