So im Argen liegt der Ausbau der Kinderpsychiatrie
Gemeinderätin Elke Heinrichs: „In der gesamten Steiermark gibt es keine Kinder- und JugendpsychiaterIn mit Kassenvertrag! Kinder bleiben auf der Strecke“
Beunruhigende Zahlen veröffentlichte das Ludwig-Boltzmann-Institut: 35 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Österreich erleiden zumindest einmal im Leben eine psychische Erkrankung. Ein Viertel der 10 bis 18-jährigen PatientInnen haben ernste psychische Probleme. Mindestens die Hälfte dieser Kinder bzw. Jugendlichen benötigt zur Behandlung dringend fachärztliche Behandlung auf Kasse.
„Angesichts dieser Zahlen kann eine absolut dringliche Forderung nur lauten: Schaffung der nötigen Kassenstellen für FachärztInnen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, sowie den Ausbau ambulanter Therapiemöglichkeiten“, appelliert KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs in Richtung Land Steiermark: „Was die Aufhebung dieser Missstände betrifft, bleibt es beim Land Steiermark bloß bei Lippenbekenntnissen. In der gesamten Steiermark gibt es keine Kinder- und JugendpsychiaterIn mit Kassenvertrag.“ Die Ärztekammer spricht auch von einem „Notstand“ was die Anzahl der freien Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie betrifft.
2017 gab es seitens der steirischen GKK und dem Land Steiermark Zusagen zum Ausbau von Ambulatorien. Doch: In Graz ist, mit Ausnahme der Beratungsstelle in der Plüddemanngasse (KiJuPlü), der Ausbau der ambulanten psychiatrischen Versorgung für Kinder und Jugendliche, sowie „die Idee der Einrichtung eines Krisendienstes erst auf dem Weg und kann keinesfalls als zufriedenstellend betrachtet werden. Es werden noch Jahre vergehen, bis es eine vernünftige psychiatrische Versorgung für Kinder und Jugendlichen gibt: Bis dahin bleiben diese leider auf der Strecke!“, so Heinrichs, die im nächsten Gemeinderat eine entsprechende Initiative einbringen wird, damit der Prozess beschleunigt wird.
Veröffentlicht: 2. Mai 2019