S-Bahn-Gürtel: Architekten-Vorstoß einfließen lassen.
Drei Grazer Architekten, Fabian Waldmüller, Valentin Spiegel-Scheinost und Michael Stoiser, haben mit ihrem Plan für eine Grazer S-Bahn-Trasse in der heutigen Kleinen Zeitung einen weiteren Vorstoß in die derzeitige Diskussion eingebracht.
„Diese Pläne schlagen in dieselbe Kerbe, wie auch wir uns eine Erweiterung des öffentlichen Verkehrs vorstellen“, begrüßt Stadträtin Elke Kahr den Vorstoß und meint weiters: „Ich sehe in der S-Bahn eine große Chance. Einerseits kann so der öffentliche Verkehr aus dem Umland direkter in die Stadt geführt werden und anderseits kann man die S-Bahn als leistungsstarke Ergänzung der städtischen Straßenbahnen und Busse nutzen."
Die von den Architekten präsentierte Strecke soll entlang der bereits vorhandenen Straßengürteln - über Jakomini-, Waltendorfer-, Geidorfgürtel bis zur Uni und WIFI sowie über Kalvariengürtel zurück zum Hauptbahnhof – errichtet werden. Befahren werden kann die Strecke mit drei S-Bahn-Linien, die direkt aus dem Umland eine „Ehrenrunde“ durch die Stadt ziehen. Dabei wäre ein Takt von 3,3 Minuten und 27 Haltestellen, davon 16 Knoten zum Straßenbahnnetz, möglich.
„Auch diese Studie, die aus zivilgesellschaftlichen Engagement entstanden ist, soll im parteiübergreifenden Gremium „ÖV der Zukunft“ präsentiert werden dürfen“, setzt sich Kahr dafür ein, dass auch diese Idee in den politischen Findungsprozess aufgenommen wird.
Auch die von den Grazer Architekten eingebrachte Idee eines „Planwertausgleichs“ zur Mitfinanzierung des Projekts, findet Kahr sehr positiv. Durch eine Erschließung von Gebieten mit öffentlichen Verkehr werden anliegende Gebäude und Flächen aufgewertet. „Hier gilt bisweilen die Phrase ‚Erschließungskosten werden sozialisiert, Widmungsgewinne privatisiert‘. Es ist zu überlegen, wie eine planungsbedingte Wertsteigerung der Allgemeinheit wieder zurückgegeben werden kann“, so Kahr.
Im Frühsommer wird die Studie von Verkehrsexperten Prof. Hüsler und seinem Team präsentiert werden, welche die Abteilung für Verkehrsplanung in Auftrag gegeben hat. Untersucht werden die Auswirkungen einer stärker an die Stadt angebundenen S-Bahn mit sich bringt.
Veröffentlicht: 20. April 2021