Rassismus: Schlimmste Klischees bedient
Stellungnahme von Stadträtin Elke Kahr
„Mit einer Werbekampagne, welche die schlimmsten Klischees bedient, wird man das Zusammenleben in unserer Stadt nicht verbessern können. Im Gegenteil: Die zum Glück vorläufig zurückgezogenen Plakatentwürfe erwecken den Eindruck, als wäre Graz nur von üblen Rassisten bevölkert.“ Das sagte die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Donnerstag
Sie betonte, dass die persönliche Erfahrung im Wohnbereich zeigt, dass sich viele Konflikte von Angesicht zu Angesicht und im persönlichen Gespräch lösen lassen. „Wenn die Menschen ihr Gegenüber im Alltag erleben, werden Vorurteile leichter abgebaut. Gerade jene, die es im Leben schwer haben, verhalten sich anderen Menschen gegenüber hilfsbereiter und solidarischer als manche Leute, die auf die Butterseite gefallen sind.“
Manchen Hasskampagnen kann man nicht mit Schocktherapien sondern nur durch geduldige Arbeit an der Basis entgegenwirken. Dabei muss man wissen, dass rassistische, rechtsradikale und fundamentalistische Ideen in allen Bevölkerungsgruppen vorhanden sind, die in unserer Stadt leben. Jene Menschen, die auf einander Rücksicht nehmen und deshalb ein gutes Zusammenleben ermöglichen, sind aber die überwiegende Mehrheit. Darüber sollte man öfter reden.
Deshalb lehnt die Grazer KPÖ die Verunglimpfung der Bevölkerung, wie sie durch die angesprochene Werbekampagne suggeriert werden sollte, entschieden ab.
Veröffentlicht: 22. März 2012