Psychische Erkrankungen endlich ernst nehmen!
Dringender Appell von KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs: Hilferuf nach Psychotherapie auf Kasse muss erhört werden:
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich die Formen der psychischen Erkrankungen vervierfacht.
Seit Jahren fordern wir Mandatarinnen der KPÖ eine Vereinfachung des Zugangs der „lebensqualitätswichtigen“ Therapie. Alle diesbezüglichen Versäumnisse und Sparmaßnahmen treten nun - in Zeiten von Corona – umso drastischer zutage.“
Laut dem Präsidenten des Verbandes für Psychotherapie (Morgenjournal Ö1, 8.00, 6.5.2020) stellen ExpertInnen seit Beginn der akuten Schwierigkeiten durch Corona ein deutliches Zunehmen an hilfesuchenden Menschen fest, welche auf das schon längstens fällige, noch immer nicht ausreichende psychotherapeutische Angebot trifft.
In Österreich sind die seit Mitte März wahrgenommenen wirtschaftlich-sozialen Auswirkungen der Krise in ihrer Deutlichkeit bereits jetzt für viele sehr drastisch spürbar:
Stark betroffen von deren Auswirkungen auf die Psyche sind laut ExpertInnen mehr Frauen als Männer, mehr junge, eher 18 – 24jährige, als ältere Menschen, und jene, die bereits vor Beginn der Krise ohne Arbeit bzw. Einkommen waren.
Gleich wie bei allen anderen Krankheiten muss nun schnellstens die Finanzierung der Therapie für psychische Erkrankungen (solange diese im Individualfall auch dauern!) angeboten werden. Die Allgemeine Gesundheitskasse muss durch Einigung österreichweit für ein ausreichendes, zufriedenstellendes Angebot sorgen.
Was die betroffenen Menschen ab sofort brauchen, ist:
- Anerkennung und Behandlung aller psychischen Erkrankungen wie aller anderen Erkrankungen auch
- Psychotherapie auf Krankenschein
- Die Abschaffung der Kontingente, da ansonsten die komplette Finanzierung einer nötigen Psychotherapie für die, die es am Nötigsten haben, nicht gewährleistet ist.
In diesem Zusammenhang wäre auch eine beschäftigungspolitische Maßnahme dringend geboten: Die Arbeitszeitverkürzung, um besonders den jungen Menschen eine lebenswichtige Perspektive zu sichern.
Keine Gesellschaft darf es sich leisten, ihre Jugend zu vernachlässigen. - Koste es was es wolle!!!
Veröffentlicht: 6. Mai 2020