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Postamtsschließungen

KPÖ: Schließungen vor allem da, wo viele Bewohner betroffen sind.

 

Am 10. Juli werden fünf Grazer Postämter geschlossen. Weitere Schließungen sind offenbar bereits geplant. KP-Stadträtin Kahr: „Wer hier den Sparstift ansetzt, braucht über Stadtentwicklungskonzepte nicht mehr zu reden. Es gibt Einrichtungen, die der öffentlichen Hand etwas wert sein müssen.“

 

Die Schließungspläne für fünf Postämter (8019 Kasernstraße, 8022 Triesterstraße, 8027 Rösselmühlgasse, 8029 Peter-Tunner-Straße, 8028 Straßgangerstraße) per 10. Juli sind nun konkret. Im Hinblick auf die Postliberalisierung wolle man in andere bestehende Postämter investieren und dort mit speziell geschultem Personal den Umsatz in den Bereichen Bankengeschäft, Versicherungen, Telekom-Dienstleistungen und Postdiensten für Klein- und Mittelbetriebe ankurbeln.

 

Damit werden vor allem Postämter in dicht besiedelten Gebieten, wie z. B. der Triesterstraße, geschlossen, die viele kleine Postkundinnen und –kunden haben. Doch die bringen offenbar nicht das große Geld. KPÖ-Stadträtin Kahr dazu: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass gerade das Postamt in der Triesterstraße immer besonders gut frequentiert war. Für die BewohnerInnen besonders schlimm ist, dass ihnen nicht nur die Infrastruktur genommen wird – erst vor kurzem wurde erst die Bibliothek geschlossen -, sondern zugleich ein soziales und kulturelles Zentrum.“

 

Laut Divisionsleiter Mag. Ernst Kabas seien 16 Postämter im Raum Graz defizitär. Auf die Frage, wie lange das Thema Postamtsschließungen für die Grazerinnen und Grazer nun vom Tisch wäre, antwortete Kabas ausweichend. Er ließ sogar anklingen, dass längerfristig z. B. die Postämter 8035 und 8042 zusammengelegt und jenes in der Ragnitz durch einen Postpartner ersetzt werden könnten.

 

Kahr: „Es gibt Einrichtungen, die der öffentlichen Hand etwas wert sein müssen. Doch die Teilprivatisierung und Liberalisierung der Post stellen den Profitgedanken in den Vordergrund auf Kosten der Menschen, die hier auf der Strecke bleiben.“

 

Rückfragehinweis: KPÖ-Stadträtin Elke Kahr, Tel.: 0664 1209700

Veröffentlicht: 4. Juni 2009

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