Pläne für den Augarten aus dem stillen Kellerlein...
Wie der Gemeinderat (erneut) umgangen wird
Erneut mussten Gemeinderät_innen einem Pressebericht entnehmen, dass „Gespräche mit der Holding und der Stadt Graz im Gange sind“. Damit bestätigt sich das Fazit des Stadtrechnungshofes, dass der Gemeinderat in der Planung neuer Projekte durch die Holding zunehmend ausgeblendet wird. Diesmal geht es nicht um ein Verkehrsprojekt, sondern um den Augarten mit seiner neuen Bucht, die auf Betreiben des Bürgermeisters und gegen den Willen vieler Gemeinderät_innen, Anrainer_innen und Naturschützer_innen errichtet wurde. Und es scheint genau das einzutreffen, was im Vorfeld befürchtet wurde.
Am Gemeinderat und den Interessen der Bevölkerung vorbei wurden Gespräche mit Gastronom_innen und Eventagenturen aufgenommen, die offenbar schon auf Hochtouren laufen. Der Geschäftsführer der Holding Freizeitbetriebe, Michael Krainer, will schon bald Ergebnisse zur Gastro im Augarten präsentieren, während Rudolf Tischhart, Geschäftsführer der Agentur TiQa, die schon den Auftrag für die Riverdays inklusive Street-Food-Market von 5. -7. Juni ohne Information des Gemeinderats erhalten hat, beruhigt, dass die Entscheidung für Open-Air-Kino und Public-Viewing erst in zwei Wochen fallen werde.
KPÖ-Gemeinderätin Christine Braunersreuther: „Der Augarten ist ein erneutes Beispiel dafür, dass der Gemeinderat in der Kommunikation zwischen Holding, Unternehmen und „Stadt“ ausgeblendet wird.“ Sie fordert den Bürgermeister dazu auf, die Alleingänge in seinen Visionen zur Gestaltung der Stadt zu unterlassen und stattdessen die Stadt denen zurückzugeben, denen sie gehört: den Bewohner_innen.
Siehe auch:
Bericht der Grazer Woche (26.02.2020)
Kritik des Stadtrechnungshofs an den Augartenplänen (Jänner 2019)
Veröffentlicht: 27. Februar 2020