Pfauengarten bleibt Pfauengarten
VP-Plan der Umbenennung ist gescheitert - Kleine Zeitung
Das Vorhaben der ÖVP, den Pfauengarten in der Gemeinderatssitzung im März in Karlsplatz umzubenennen, ist gescheitert. Die VP wollte so des Habsburger Erzherzogs von Innerösterreich (1540 bis 1590) gedenken. Karl II. ist aber umstritten, weil er die „Ausweisung der Protestanten aus der Stadt Graz betrieben hat“, wie der evangelische Superintendent Hermann Miklas bemerkt. „Die Diskussion ist gestorben“, kommentiert nun BZÖ-Gemeinderat Gerald Grosz, es gebe keine „bürgerliche Mehrheit“ für die Umbenennung. Der Pfauengarten sei für die Grazer ein gängiger Begriff mit historischen Wurzeln. Ins selbe Horn stoßen auch KPÖ-Mann Andreas Fabisch und SPÖ-Klubchef Karl-Heinz Herper. Herper: „Der Pfauengarten hat sich gut eingebürgert.“ Ihn stört auch, dass man damit die „Protestanten verstören will“. Ablehnung kommt auch von Christina Jahn, Klubobfrau der Grünen: Die Stadt habe sich verpflichtet, Straßen und Plätze bevorzugt nach Frauen zu benennen. Warum solle sie mit Karl II. eine historisch „belastete Person“ ehren?
(Kleine Zeitung, Region Graz, 2.2. 2012)
KPÖ-Gemeinderat Fabisch, der diese Entwicklung durch eine öffentliche Stellungnahme eingeleitet hatte, zeigte sich am Donnerstag zufrieden darüber, dass insbesondere die Argumente der protestantischen Religionsgemeinschaft berücksichtigt worden sind.
Fabisch: „Der Name Pfauengarten ist in Graz eingebürgert und löst keine Konflikte aus. Anders ist das bei Karl II. von Innerösterreich . Dieser Regent legte nämlich den Grundstein für die Gegenreformation in der Steiermark, die von seinem Sohn Ferdinand II. mit der Vertreibung der Protestanten aus unserem Land vollendet wurde.
Diese Benennung wäre kein Zeichen der Toleranz, sondern im Gegenteil ein Akt, der von den Protestanten in unserem Bundesland nicht leicht zu verkraften wäre.
Außerdem gibt es in Graz schon genügend Erinnerungen an Karl II: Die Karl-Franzens-Universität und das (ehemalige) Schloss Karlau, das heute als Gefängnis dient."
Veröffentlicht: 2. Februar 2012