Öffnungszeiten: Frauen im Handel zahlen drauf
Elke Kahr für Betriebskindergärten bei großen Handelsketten
Die neuen Ladenöffnungszeiten von 6.00 bis um 21.00 Uhr an Werktagen und am Samstag bis 18.00 Uhr sollen bereits ab Mitte des Jahres gelten: Das sieht der neue Gesetzesentwurf der Großen Koalition vor. Die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr lehnt diesen Vorstoß entschieden ab und kritisiert gleichzeitig Gewerkschaft und SPÖ, die jetzt Verschlechterungen für viele Frauen im Handel akzeptieren, die Langzeit-Minister Bartenstein unter Schwarz-Blau nicht durchsetzen konnte.
Elke Kahr: “Uns allen ist die Realität im Handel bekannt: Geringe Entlohnung, unregelmäßige Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit, ungenügende Kinderbetreuung und fehlende Anbindung an den Öffentlichen Verkehr gehören für die Frauen zum Alltag.“
Wenn Einkaufen bis 21 Uhr flächendeckend zur Realität wird, steigert das die Umsätze kaum, weil die Leute nicht mehr Geld zur Verfügung haben, die Belastung für die Frauen wird aber viel größer.
Die KPÖ lehnt das neue Ladenschlussgesetz entschieden ab und erneuert ihre Forderung nach entsprechender Entlohnung der Beschäftigten im Handel und nach mehr Vollzeitarbeitsplätzen. Elke Kahr: Die großen Handelsketten müssen auch finanziell in die Pflicht genommen werden. Deshalb fordern wir Betriebskindergärten für die Beschäftigten dieser Konzerne. Außerdem sollten sie einen Beitrag zur Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs leisten. Um 21 Uhr gibt es auch in Graz (geschweige denn in den Bezirken) kaum noch Busverbindungen.
Veröffentlicht: 31. Januar 2007