Nightrace: KPÖ erinnert an Olympia-Hiobsbotschaft vor einem Jahr
Stadträtin Elke Kahr: „Sport braucht solide Strukturen statt Großevents“
Heute beim Nachtslalom in Schladming treffen wieder Spitzenpolitiker mit Sportfunktionären zusammen. Es war am Rande des Nightrace im Dezember 2017, dass der Grazer Bürgermeister Nagl eine Bewerbung der Steiermark für die Olympischen Winterspiele 2026 ankündigte. Daran erinnert heute die Grazer KPÖ.
„Eine finanziell so weitreichende Entscheidung darf nicht über die Köpfe der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler hinweg getroffen werden.“ Mit diesen Worten machte Stadträtin Elke Kahr im Jänner vergangenen Jahres die Position der KPÖ klar. In den darauffolgenden Monaten sammelte die Grazer KPÖ mehr als 11.000 Unterschriften für eine Volksbefragung über Olympia.
Bei fast allen olympischen Spielen bisher haben lt. einer Studie der Universität Oxford die Kosten das Dreifache der veranschlagten Budgets betragen. (https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2804554)
In allen Städten, die Olympia-Austragungsorte waren, sind die Lebenserhaltungskosten gestiegen, die Preise in der Gastronomie, die Miet- und Wohnkosten haben sich massiv verteuert.
Allein die Prognosen für Graz als Host City für Olympia 2026 lauteten auf Kosten von 1,2 Mrd. Euro. Damit wären die Ausgaben für das 2wöchige Event höher gewesen als die gesamten Ausgaben der Stadt Graz in einem ganzen Jahr.
„Zum Glück ist dieser Kelch noch einmal an uns vorübergegangen“, sagt die Grazer KPÖ-Chefin. Sie betont, dass für die Bevölkerung ganz andere Prioritäten wichtig sind. „Viele Politiker versuchen sich durch sportliche Großevents zu inszenieren. Doch eine gute Sportpolitik zeichnet sich dadurch aus, dass solide Strukturen vorhanden sind und dass möglichst viele Menschen vom Kinder- und Jugendalter an möglichst niederschwellig Zugang zum aktiven Sport haben.“
Veröffentlicht: 29. Januar 2019