Mit Motorsägen gegen das Murcamp
Murcamp in den frühen Morgenstunden behördlich aufgelöst
Mit einem Aufgebot von 30 Polizisten rückten Sicherheitskräfte und Feuerwehr heute frühmorgens an, um das MurCamp am Ostufer der Mur zu räumen. Die wenigen anwesenden Camp-Bewohner leisteten keinen Widerstand. Die Baumhäuser wurden einfach von den Bäumen geschnitten. Eines davon krachte direkt in die Mur. Die Habseligkeiten der Camp-Bewohner wurden in Containern abtransportiert.
„Es ist dies eine Maßnahme ohne Not. Offenbar wird sie getroffen, um nach dem Budgetbeschluss zur Errichtung des Zentralen Speicherkanals im Gemeinderat Macht zu demonstrieren all jenen gegenüber, die für die Bewahrung des Natur- und Lebensraumes an der Mur eintreten und den Projekten ZSK und Murkraftwerk stets Widerstand entgegengesetzt haben“, so Stadträtin Elke Kahr.
„Scheinbar soll vor dem Nationalratswahlkampf ein Unsicherheitsfaktor aus dem Weg geräumt werden“, vermutet die Stadträtin. „Die Bäume für den Zentralen Speicherkanal werden aber bestimmt erst nach den Nationalratswahlen gefällt“. Sie erinnert an die Fällung der ersten Bäume für das Murkraftwerk unmittelbar am Morgen nach der Grazer Gemeinderatswahl, die die Grazerinnen und Grazer wie ein Schock getroffen hat.
Stadtrat Robert Krotzer und Gemeinderätin Christine Braunersreuther waren vor Ort und demonstrierten Solidarität.
Brisant: Der Weg, der am Murcamp vorbeiläuft, ist Privateigentum der Bewohner der Häuser am Langedelwehr. Ein Enteignungsverfahren läuft. „Das Verfahren wurde aber noch nicht entschieden. Trotzdem hat man den Weg einfach versperrt und ihnen den Zugang zu ihren Häusern und Wohnungen verwehrt“, berichtet Krotzer.
Veröffentlicht: 3. Juli 2017