Mehr Pflegepersonal für die GGZ
Gemeinderätin Elke Heinrichs: „Die Anhebung des Pflegeschlüssels bei den Geriatrischen Gesundheitszentren wäre ein Anreiz für Pflegekräfte.“
In den kommenden Jahren droht Pflegenotstand, weil leider tausende MitarbeiterInnen im Bereich der Pflege ganz einfach fehlen werden. Teilweise kann jetzt schon der Bedarf an entsprechend ausgebildeten Pflegekräften nicht mehr abgedeckt werden.
„Die Arbeitsanforderungen im Pflegeberuf sind sehr hoch, daher verlassen auch die in der Pflege Beschäftigten ihr Berufsfeld relativ häufig“, weiß KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs. „Um die Bedingungen im Pflegeberuf so attraktiv wie nur möglich zu machen, muss unbedingt an den Stellschrauben Ausbildung, Bezahlung, aber auch Work-Life-Balance gedreht werden!“
Heinrichs schlägt daher eine Anhebung des Pflegeschlüssels in den stadteigenen Pflegeeinrichtungen der Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) vor. „Hier könnte die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen“, empfiehlt die Gemeinderätin.
Einen höheren als den vom Land vorgeschriebenen Pflegeschlüssel gab es in den GGZ in der Vergangenheit schon einmal, und zwar bis zum Beginn der 2000er Jahre.
Das Argument, bei derzeitigem Mangel an Pflegekräften könne der Pflegeschlüssel ja gar nicht angehoben werden, lässt Heinrichs nicht gelten. „Gerade durch die Anhebung des Pflegeschlüssels würden die GGZ als Arbeitgeber attraktiver werden“, ist sie sicher. Um leichter Personal zu finden, haben die GGZ schon bisher verschiedene Maßnahmen (Werbung, adäquate Bezahlung, Bonus für Neueinsteigende) getroffen.
Eine Anhebung des Pflegeschlüssels als freiwillige Leistung der Stadt Graz wäre nicht nur eine Entlastung für die Pflegebediensteten und Ausdruck der Wertschätzung gegenüber dem Pflegepersonal. Sie würde insbesondere eine Verbesserung der Betreuung der PatientInnen bedeuten. „Letztendlich würde dieser Schritt auch private Pflege-Unternehmer unter Zugzwang setzen“, ist sich Heinrichs sicher.
Zuständig dafür ist Bürgermeister Nagl. Heinrichs wird in der kommenden Gemeinderatssitzung eine entsprechende Initiative einbringen.
Veröffentlicht: 12. November 2019