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Mangel bei Kinder- und Jugendpsychiatrie

„Kinder und ihre Eltern dürfen hier nicht alleine gelassen werden“, verlangt Gemeinderätin Elke Heinrichs.

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Laut Experten benötigt es drei bis fünf sozialtherapeutische/-pädagogische Wohnplätze pro 10.000 Jugendlicher. 2015 wurde im Landtag auf Initiative der KPÖ die Schaffung von 20 bedarfsgerechten Unterbringungsplätzen einstimmig beschlossen. Die Finanzierung sollte durch das Sozial- und Gesundheitsressort erfolgen.

Im Vorjahr war von einer Realisierung noch nichts zu erkennen. Auf Anfrage der KPÖ im April 2018 hieß es, die 20 bedarfsgerechten Unterbringungsplätze kämen „in Kürze“. Tatsächlich wurden sie aber bis heute nicht geschaffen.

„Die Kinder und ihre Eltern dürfen hier nicht alleine gelassen werden. Bei vielschichtigen psychischen Problemen ihrer Kinder können Eltern rasch an ihre Grenzen stoßen. Ein ausreichendes Angebot an Unterbringungsplätzen mit multiprofessionellen Betreuungsteams ist von Nöten“, so die KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs.

Fehlende Kassenstellen, ein unzureichendes Angebot an multidisziplinären Betreuungsteams, Mängel bei der stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung… So sieht die traurige Bilanz bei der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in der Steiermark aus.

Heinrichs verweist auf einen erschütternden Bericht vom 15. September im Kurier („Mein Kind ist psychisch krank, niemand kann helfen“) sowie auf einen gestern erschienenen Artikel in der Kleinen Zeitung „Immer mehr depressive Störungen bei Kindern“, um die Dringlichkeit dieses Versorgungsproblems zu betontn. 

Seit Jahren fordert die KPÖ in Stadt und Land:

  • Psychotherapie auf Kasse/rascher, niederschwelliger Zugang,
  • Genügend kinder- bzw. jugendgerechte Unterbringung bei stationären Bedarf/ausreichend fachärztliches Personal,
  • Ausreichend sozialpädagogische sowie -therapeutische Wohneinrichtungen/ausreichend multiprofessionelle Betreuungsteams.

Dr. Christian Kienbacher (Österr. Liga KJP) beklagt indes nicht nur fehlende Kassenstellen für Psychotherapie, sondern auch in den Bereichen Ergo- und Logotherapie – und zwar österreichweit. Die Kinderpsychiatrie ist vom Gesundheitsministerium zum Mangelfach erklärt.

„Wir werden uns auf jeden Fall weiterhin dafür einsetzen, dass die Steiermark in Bezug auf die fehlenden Betreuungseinrichtungen nicht wieder – wie schon 2018 - als Schlusslicht verglimmt“, so Heinrichs.

Veröffentlicht: 26. September 2019

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