Mahrer hat keine Ahnung davon, wie es vielen kinderreichen Familien geht
WK-Präsident verteidigt in der Pressestunde Streichkurs bei Ferienaktionen
„Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer hat keine Ahnung davon, wie es kinderreichen Familien wirklich geht, die jeden Euro dreimal umdrehen müssen.“ Das sagte die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Sonntag.
Der Vertraute von Bundeskanzler Kurz verteidigte am Sonntag nämlich die Streichung von Zuschüssen zu Kinderferienaktionen durch die neu gegründete ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) mit dem Argument, das sei nach dem zweiten Weltkrieg notwendig gewesen, um die Kinder aufzupäppeln, jetzt müsse es unbedingt eine ärztliche Leitung geben.
Elke Kahr: „Ich habe selbst in einem Feriendorf gearbeitet und weiß, dass es gerade heute immer mehr Kinder gibt, die froh darüber sind, dass sie im Feriendorf regelmäßig warme Mahlzeiten erhalten. Es ist nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch der Gesundheit, Kindern aus weniger begüterten Familien einen unbeschwerten Ferienaufenthalt zu ermöglichen. Solche Zuschüsse sind für viele Eltern und ihre Kinder eine absolute Notwendigkeit. Sie sind auch von der Arbeiterbewegung erkämpft worden und werden jetzt Leuten zunichte gemacht, die niemals in ihrem Leben in die Lage kommen, überlegen zu müssen, wie sie ihren Kindern einen schönen Ferienaufenthalt ermöglichen können.
Wenn Mahrer diese Kürzung als Beispiel für eine sinnvolle Reform darstellen will, dann hat der Multifunktionär keinen Bezug zur Realität mehr und zeigt ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die soziale Kälte in diesen Kreisen.“
Elke Kahr wiederholte am Sonntag deshalb ihre Forderung, diese Leistungskürzung rückgängig zu machen. Sollte die ÖGK stur bleiben, müssten Land und Stadt ihre Zuschüsse zu den Kindererholungsaktionen aufzustocken.
Veröffentlicht: 24. Februar 2020