Lungen-Abteilung am LKH Graz vor dem Aus: „Der Gesundheits-Kahlschlag geht weiter, und Bogner-Strauß schaut zu!“

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KPÖ kritisiert gesundheitspolitisches Versagen der Landesregierung und kündigt Pflegeprotest vor der nächsten Landtagssitzung an.

Es ist die nächste Hiobsbotschaft aus dem steirischen Gesundheitswesen: Wie die Kronen Zeitung am 9. März berichtet, steht die Abteilung für Lungenkrankheiten der Universitätsklinik im LKH Graz vor der Zerschlagung. Der Grund – einmal mehr: Personalmangel im Pflegebereich.

Dem Vernehmen nach wird hinter den Kulissen seit Wochen fieberhaft verhandelt, welche Abteilung die lungenärztliche Versorgung der Pulmologie, die im Übrigen durchgehend vollausgelastet war und ist, künftig mitübernehmen soll. Im Gespräch soll die neurologische Intensivstation sein – die jetzt schon überlastet ist. All diese Umstände müssen bei jedem interessierten Beobachter die Alarmglocken klingeln lassen!

Am 14. Februar gab die zuständige Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß in der Landtagssitzung zu Protokoll, dass man „nicht mehr an allen Standorten alles anbieten“ könne. Von dieser Versorgungsausdünnung sind aber offensichtlich nicht mehr „nur“ Spezialfächer und periphere Angebote betroffen, sondern sogar zentralisierte Intensivangebote wie die Pulmologie. 

„Der Gesundheits-Kahlschlag geht weiter. Es vergeht kaum eine Woche, in der die Bevölkerung nicht von den nächsten Zusammenlegungen, Engpässen, Schließungen oder Sperren im Gesundheits- und Pflegebereich erfahren muss. Das Vertrauen in die Lösungskompetenz der politisch Verantwortlichen Bogner-Strauß und Drexler schwindet, sofern es überhaupt noch vorhanden ist. Und trotzdem wird die Landesregierung nicht müde zu beschwichtigen und die gefährlichen Schieflagen kleinzureden. Der hausgemachte Personalmangel in der Pflege war lange Jahre abzusehen – alle Warnungen von Beschäftigten und Expert:innen wurden in den Wind geschlagen. Noch immer versucht die Landesregierung, kosmetische Pflaster in Form von Einzelmaßnahmen auf die klaffenden Wunden im Gesundheits- und Pflegesystem zu picken, anstatt die großen Baustellen systematisch anzugehen – nämlich die Arbeitsbedingungen durch höhere Bezahlung, bessere Personalschlüssel und ausreichend Erholungsfreizeiten zu verbessern und die Ausbildungsplätze massiv aufzustocken. Dieses gesundheitspolitische Versagen gefährdet die Versorgungssicherheit der steirischen Bevölkerung!“, so der KPÖ-Landtagsabgeordnete Werner Murgg in einer ersten Reaktion.

Der KAGes- Betriebsratschef Michael Tripolt findet die richtigen Worte, wenn er sagt: „Diese Loch-auf-Loch-zu-Politik ist ein Trauerspiel für das Uni-Klinikum.“ Zahlreiche Beschäftigte bestätigen, dass es in ihren Augen sehr wohl Möglichkeiten gegeben hätte, die Zerschlagung der Abteilung für Lungenkrankheiten zu verhindern. Dass es nun doch anders kommt, spricht Bände über den Zustand der steirischen Gesundheitsversorgung und -politik.

14. März: Pflege-Protest vorm Landtag!

Weil es immer deutlicher wird, dass die Landesregierung den überfälligen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik nicht von selbst durchführen wird, braucht es umso stärkeren Druck von unten. Darum ruft der Arbeitskreis Gesundheit & Pflege der KPÖ Steiermark am kommenden Dienstag, dem 14. März, ab 9 Uhr zum großen PFLEGE-PROTEST vorm Landtag auf. Unter dem Motto „Ohne uns geht in der Pflege nix!“ setzen Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ein Zeichen und werden lautstark auf ihre Forderungen aufmerksam machen:

- Deutliche Aufstockung der Ausbildungsplätze gegen den Personalnotstand!
- Bessere Bezahlung und mehr Freizeit für das Pflegepersonal!
- Mehr Personal & Anhebung des Pflege-Schlüssels!
- Höhere finanzielle Unterstützung für Menschen in Pflege-Ausbildungen!

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Veröffentlicht: 10. März 2023