Leben und Wirken Franz Leitners endlich würdigen!
Leitner rettete vielen jüdischen Kindern das Leben und wurde dafür als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
Am Wochenende zeigte ORF III eine Doku über den antifaschistischen Widerstandskämpfer und Kommunisten Franz Leitner (Wiederholung am Donnerstag, den 17. März, um 15.10 Uhr). Weil er im Konzentrationslager Buchenwald vielen jüdischen Kindern das Leben rettete, wurde Leitner von der Israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern, der höchsten Auszeichnung für Menschen nicht-jüdischer Herkunft, geehrt.
„Es ist höchste Zeit, das Leben und Wirken von Menschen, die sich heldenhaft für andere Menschen eingesetzt haben, zu würdigen“, wiederholt KPÖ-Gemeinderat Andreas Fabisch seine Forderung nach der Benennung einer Verkehrsfläche nach dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Franz Leitner.
Ein Leben für Gerechtigkeit
Franz Leitner wurde schon mit 18 Jahren aus politischen Gründen vom Ständestaat inhaftiert. Nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland erfolgte seine Verhaftung und Deportation ins KZ Buchenwald. Als Blockältester des „Kinderblocks“ konnte er nicht nur erfolgreich für bessere Haftbedingungen kämpfen, sondern auch vielen jüdischen Kindern das Leben retten. Dafür wurde ihm 1999 durch die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem der Titel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen. Franz Leitner war auch aktiv an der Selbstbefreiung der KZ-Häftlinge in Buchenwald beteiligt.
Nach dem Krieg wurde er Vizebürgermeister und Stadtrat von Wiener Neustadt. Später übersiedelte er nach Graz, wo er für die Kommunistische Partei als Landessekretär und später als Landesobmann und in den Jahren 1961 bis 1970 als Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag tätig war. Er wirkte im Präsidium des Bundesverbandes der ehemaligen österreichischen Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus und war unermüdlich als Zeitzeuge aktiv. Leitner war Träger des Menschenrechtspreises des Landes Steiermark und des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien.
Veröffentlicht: 14. März 2016