Lauftext-Mahnmal vom Jakominiplatz zum Griesplatz renovieren!
„Die Renovierung des Lauftext-Mahnmals im Zentrum von Graz wäre ein wichtiges Zeichen gelebter Erinnerungskultur!“
Den 75. Jahrestag der Reichspogromnacht (9. auf 10. November 1938) nahm die Künstlerin Catrin Bolt 2013 zum Anlass, im öffentlichen Raum an jenes Unrecht zu erinnern, das dem Oberrabbiner Univ.-Prof. David Herzog widerfuhr: Herzog wurde in jener schrecklichen Nacht im Jahre 1938 von den Nationalsozialisten aus seiner Wohnung in der Radetzkystraße 8 verschleppt, bedroht, gedemütigt und bis zum Griesplatz zu Fuß durch die Stadt getrieben.
Catrin Bolt schrieb einen Auszug aus David Herzogs Autobiographie, in dem er jenen Vorfall festhielt, in schwarzen Lettern auf die Gehsteige längs des Weges von der Radetzkystraße bis zum Griesplatz, den Herzog 75 Jahre zuvor unter zahllosen Todesdrohungen entlanggehetzt wurde.
Dieses Mahnmal wurde vor nunmehr 7 Jahren in Kooperation mit dem Institut für Kunst im Öffentlichen Raum Steiermark errichtet und in der Folge im Zuge von Gedenkspaziergängen des Vereins für Gedenkkultur in Graz sowie auch von zahlreichen SchülerInnengruppen besucht. Es war ein herausragendes Beispiel gelungener Erinnerungskultur im öffentlichen Raum, das das Unbegreifliche anhand eines subjektiven Erinnerungsberichts in Ansätzen fassbar macht.
„Leider sind die Buchstaben der Mahnschrift mittlerweile verblasst. Das 20. Jubiläum der Wiedereröffnung der Grazer Synagoge wäre nun eine gute Gelegenheit, dieses wichtige Zeichen der Erinnerung an die dunklen Zeiten unserer Stadt zu erneuern“, meint KPÖ-Gemeinderätin Elke Heinrichs. Sie wird in der Dezember-Gemeinderatssitzung eine Initiative für die Renovierung des Lauftext-Mahnmals einbringen.
Elke Heinrichs ist Gemeinderätin der KPÖ Graz.
Kontakt: elke.heinrichs@stadt.graz.at
Veröffentlicht: 21. November 2020