Kulturorte aufmachen, nicht nur Shoppingtempel!
KPÖ-Kultursprecherin Braunersreuther kritisiert Benachteiligung von Kulturorten bei den Lockerungsplänen
Im Rätselraten um das Öffnungsszenario nach dem harten Lockdown spielten Kulturorte kaum eine Rolle. Nun wurde medial bestätigt, was viele Kulturschaffende bereits befürchtet haben: Während Geschäfte und Einkaufszentren am 7. Dezember öffnen, um sich auf den Ansturm am Feiertag des St. Shopping am 8. Dezember vorbereiten zu können, bleiben viele Kulturorte geschlossen. Nur für Museen, Bibliotheken und Bücherein gibt es Ausnahmen.
Dass die Kulturanbieter diese Regelung als unfair empfinden, kann KPÖ-Kultursprecherin Christine Braunersreuther gut nachvollziehen: „Vor dem Lockdown haben sich alle Kulturanbieter vorbildlich an die Abstands- und Belüftungsregelungen gehalten. Sie haben hervorragende Präventionskonzepte erarbeitet. Aus diesem Bereich ist kein Cluster bekannt. Dass die Shoppingzentren geöffnet werden, viele Kulturorte aber zugedreht bleiben, ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Gleichbehandlungsgrundsatzes unverständlich.“ Braunersreuther stellt weiter fest: Beschränkungen der BesucherInnenzahlen und der Kontakte wären in Kultureinrichtungen wesentlich leichter zu kontrollieren als in einem Einkaufszentrum oder gar auf einem Weihnachtsmarkt.
Einsamkeit, dadurch ausgelöste Depressionen und andere psychische Beeinträchtigungen sind neben der Ansteckungsgefahr derzeit eines der größten Probleme der Corona-Pandemie. Im Gegensatz zum kurzfristigen Shopping-High könnte Kulturgenuss bei Menschen, die daran Gefallen finden, die Resilienz erhöhen, so Braunersreuther. Sie fordert die Bundesregierung auf, ein Öffnen der Kulturorte mit Ende des harten Lockdowns am 7. Dezember unter Einhaltung gebotener gesundheitssichernder Vorkehrungen zu ermöglichen.
Christine Braunersreuther ist Gemeinderätin der KPÖ Graz.
Kontakt: christine.braunersreuther@gmx.net
Veröffentlicht: 2. Dezember 2020