KSV-Graz: Wahlprogramm und KandidatInnen
KSV-Graz: Bereit für die ÖH Wahl
Der KSV Graz kandidiert, wie vor 2 Jahren, als Kommunistischer StudentInnenverband - Linke Liste Graz bei der ÖH-Wahl an der Karl-Franzens Universität (KFU) und der Medizinischen Universität Graz (MUG) im Mai 2007. Erstmals seit Jahren kandidiert er auch wieder an der Technischen Universität (TUG). Die notwendigen Unterstützungserklärungen wurden gesammelt und die Kandidaturen wurden bereits am Dienstag letzter Woche eingereicht.
Natürlich möchte sich der KSV-Graz, der bei der letzten Wahl das beste Ergebnis seiner Geschichte erreicht hat, noch weiter verbessern. Besonders wichtig ist das Halten des errungenen Mandats auf der KFU, aber keineswegs als Selbstzweck, denn der KSV ist in vielen Fragen – so z.B. bei den Protesten gegen Rot-Schwarz im Jänner oder beim geplanten Boykott der Studiengebühren – die treibende Kraft und übt eine wichtige Kontrollfunktion gegenüber den Großfraktionen aus. Dringend von Nöten ist eben eine konsequente linke Kraft und nicht grüne, rosarote oder schwarze NeopolitikerInnen, die ihre ÖH-Tätigkeit als Aufwertung ihres Lebenslaufes oder als Rhetorikpraktikum sehen.
„Vieles, was an hochschulpolitischen Grausamkeiten schon umgesetzt wurde, gilt es weiterhin vehement zu bekämpfen: Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen, Entdemokratisierung der Unis durch das UG02 etc. Hier hat sich gezeigt, dass die Kommunisten und Kommunistinnen als einzige konsequent sind. Ich erinnere nur an das gebrochene Wahlversprechen der SP und an van der Bellen, der die Abschaffung der Studiengebühren schon als Bauernopfer für eine Koalition mit der ÖVP deklariert hat.“, so Belinda Zangerl, Listenzweite auf der KFU.
Den beiden Spitzenkandidaten der TUG, Alexei Scerbakov und Goran Lovric, sind besonders die Verhinderung drohender Studienbeschränkungen, die Abschaffung der bereits bestehenden Beschränkungen, die Bereitstellung von mehr finanziellen Mitteln zur Errichtung von neuen TutorInnenstellen, die Beschäftigung weiterer wissenschaftliche MitarbeiterInnen und natürlich auch die Aktive Beteiligung an dem vom KSV entworfenen Studiengebührenboykott, ein großes Anliegen.
Im Bezug auf die Med Uni fordert der KSV folgendes:
Sofortige Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Vereinbarkeit von Studium und Arbeit wie im Studienplan seit 6 Jahren vorgesehen.
Einen Ausbildungspass, der sicherstellen soll, dass im Praktikum alle notwendigen Fertigkeiten auch tatsächlich vermittelt werden.
Freie Wahlmöglichkeit wann man Pflichtmodule und wann SSMs macht.
Eine rechtzeitige Herausgabe der Stundenpläne, damit arbeitende Studierende ihre Zeit besser planen können.
KandidatInnen der Karl-Franzens-Universität Graz (KFU):
Hanno Wisiak (25) studiert Geschichte an der Karl-Franzens-Uni Graz. Aus der Jugendzentrumsbewegung und SchülerInnenvertretung kommend, hat er sich in Folge der Bildung der schwarz-blauen Regierung 2000 der KPÖ angeschlossen. Seit Beginn des Studiums ist er in der Studienvertretung Geschichte und dem KSV-Graz aktiv und derzeit Mandatar an der Universitätsvertretung der ÖH Uni-Graz.
Belinda Zangerl (21) studiert Soziologie an der Uni Graz. Nach ersten kommunalpolitischen Erfahrungen bei einer linken Bürgerliste in Kapfenberg fand sie ihren Weg in die kommunistische Jugendbewegung und nach Studienbeginn in den KSV. Sie ist Sachbearbeiterin im Organisationsreferat der ÖH Uni-Graz .
Andreas Nitsche (21) studiert Pharmazie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er ist seit dem Beginn des Studiums Aktivist des KSV, seit dem WS 05/06 Alternativreferent der ÖH Uni-Graz, Vorsitzender des KSV-Graz und kandidiert auch für die Studienvertretung Pharmazie. Zu erkämpfen gibt es Dank schwarz-blau und der Fortsetzung deren Politik mit rot-schwarz, für ihn viel: Die Rücknahme des UG-2002, der HSG-Novelle 2005, der Studiengebühren, sämtlicher Zugangsbeschränkungen, und endlich mindestens eine Indexanpassung der Familienbeihilfe und Studienbeihilfe. Auf seinem Institut sind ihm vor allem die Aufstockung von Laborplätzen, die Abschaffung der teils existierenden Prüfungsbeschränkungen sowie das unbedingte Verhindern einer Umstellung des Studienplans auf das Bakk./Mag.-System ein Anliegen.
Maria Koller (24) studiert Rechtswissenschaften und Geschichte. Sie ist nach den letzten ÖH-Wahlen 2005 aus Unzufriedenheit über die Universitätspolitik Mitglied des KSV geworden. Seit 2005 ist Maria Koller Organisationsreferentin auf der ÖH und seit 2006 stellvertretende Vorsitzende des KSV-Graz.
Klemens Wallner (24) studiert Volkswirtschaftslehre. Im Zuge der Bildung der schwarz-blauen Regierung wurde er politisch aktiv und ist erstmals mit der kommunistischen Bewegung in Kontakt gekommen. Er war bis 2005 in der antifaschistischen Gruppe Mayday 2000 aktiv, ist seit 2002 Mitglied des KSV und kandidiert auch für die Studienvertretung VWL. Für ihn ist es wichtig den Kommunismus von seinen Wurzeln her zu begreifen.
Sahar Mohsenzada (22), geboren in Afghanistan und aufgewachsen in Klagenfurt, studiert Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften.
Sie ist aus dem Bestreben etwas an der misslichen Lage der Uni-Politik zu verändern, Mitglied des KSV geworden.
Seit sie bei der Demo gegen die Studiengebühren mitdemonstriert hat, war sie überzeugt, dass der KSV ihrem Bild, wie eine StudentInnenbewegung aussehen sollte, entspricht.
Jakob Matscheko (20) studiert Geschichte an der KFU.
Der KSV ist in Graz ein unverzichtbarer Bestandteil der HochschülerInnenschaft. Nur wer sich konsequent und ernsthaft den zu lösenden Problemen widmet, und dabei die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge betrachtet, kann auch Alternativen zum bestehenden System entwickeln. Die Einschnitte in die Struktur der Hochschulen haben System, gerade deshalb ist es wichtig, sich mit hintergründigen Gedanken zu befassen. Außerdem bietet der geplante Studiengebührenboykott eine wirkliche Möglichkeit, den Unsozialen Maßnahmen der Regierung(en) etwas entgegenzusetzen.
Daniela Temmel (22) studiert Soziologie. Nach Beginn ihres Studiums lernte sie die kommunistische Bewegung kennen, die im Einklang mit ihrer persönlichen Ideologie steht. Seit März 2007 ist sie aktives Mitglied des KSV Graz.
Thomas Kukovec (26). Studium: Pflanzliche Funktion, Bioindikation und Umweltmonitoring (Biologie)
Nach jahrelanger politischer "Neutralität" habe ich mich bereit erklärt für den KSV zu kandidieren, nachdem ich gemerkt habe, dass die "etablierten" Parteinen auf den Unis von den KandidatInnen nur als Karrieresprungbretter gesehen werden, und ihnen das Wohl und Anliegen der Studierenden einen Scheiß was kümmert; meist auf Wunsch der Väter oder auf Aussicht irgendwann einmal von Schützenhöfer und Co vorgeladen zu werden, um die politische Karriere mit "ÖH Erfahrung" beginnen zu können.
Ich habe die Schnauze voll, mir von einem arroganten SPÖ Abgeordneten sagen zu müssen: "Jo mei Gott, noch dem Studium verdients ehh genug Göld", während mein Vater jetzt nicht weiß, ob er das Geld für die Stromrechnung, die Versicherung oder meine Studiengebühren zahlen kann... wie auch immer... eine Rechnung bleibt ehh immer übrig. Dass dies, und da bin ich kein Einzelfall, viele tausende Studierende betrifft und die Politiker das ignorieren, hat mich bewogen, für den KSV als Unabhängiger zu kandidieren.
Ich komme ursprünglich aus der Umwelt-NGO Szene, arbeite jetzt aber bei der "Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen" in verschiednen Umweltprojekten und als Flüchtlingshelfer im Libanon.
KandidatInnen der Medizinischen Universität Graz (MUG):
Sebastian Wisiak (22) ist Spitzenkandidat des KSV an der Grazer Medizinuni. Er ist seit März 2006 Vorsitzender der Studienvertretung Humanmedizin und hat zuletzt Seite an Seite mit betroffenen Studierenden das Ende der Warteliste erkämpft. Die von ihm veranstalteten Nachbesprechungen von Lehrveranstaltungen zeigen, dass die Mitsprache von Studierenden für ihn nicht nur eine hohle Phrase ist.
Stephan Podrepschek (20) studiert Pflegewissenschaften an der Medizinischen Universität Graz und kandidiert für die Universitätsvertretung der MUG und als Studienvertreter für Pflegewissenschaften.
KandidatInnen der Technischen Universität Graz (TUG):
Alexei Scerbakov (23) studiert Softwareentwicklung und Wissensmanagement und wurde in der Sowjetunion geboren. Durch die familiäre Vorgeschichte von der Richtigkeit des Kommunismus überzeugt, entschloss er sich bei den ÖH-Wahlen 2007 für den Kommunistischen StudentInnenVerband (KSV) an der Technischen Universität zu kandidieren, um gesellschaftspolitische und ökologische Verantwortung, welche auf der TU viel zu oft unter den Tisch fallen, wieder ins Blickfeld zu rücken.
Goran Lovric (21) studiert Technische Physik an der TUG. Er war schon als Jugendlicher in der KJÖ und wurde zu Beginn seines Studiums Aktivist des KSV. Dank des undemokratischen ÖH-Wahlgesetzes wurde seine Kandidatur abgelehnt, da er kroatischer Staatsbürger ist.
Veröffentlicht: 10. April 2007