KPÖ: Graz muss Lärmverschmutzung den Kampf ansagen
Elke Heinrichs zum Tag gegen Lärm am 29. April
Das Schlagwort „akustischer Stress“ ist ein strapazierter Begriff, wenn es – wie immer häufiger – darum geht, auf die diversen Krankheitsbilder hinzuweisen, die sich in der Bevölkerung breit machen und auf Lärmverursachung zurückzuführen sind.
Neben der Luftverschmutzung gilt mittlerweile die Lärmbelastung als zweitgrößtes umweltbedingtes Gesundheitsrisiko. Von MedizinerInnen längst bestätigt, sind die Belastungen durch Lärm auch für das Ausbrennen am Arbeitsplatz mitverantwortlich. Schlaflosigkeit mit allen Konsequenzen ist sehr oft bedingt durch rücksichtslose Lärmerregung.
„Allerdings dürfen Lärm und seine fatalen Auswirkungen nicht nur mediales Dauerthema bleiben, ohne dass Maßnahmen ergriffen werden“, findet KPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Heinrichs. „Ein erster wesentlicher Schritt, der „Lärmverschmutzung“ den politischen Kampf anzusagen, wäre, das Immissionsschutzgesetz (1997) zu verschärfen. Das kostet nichts – außer eben politischen Mut.“
Ein wesentliches Ziel muss es laut Heinrichs dabei sein, dass die Behörden mit mehr Handlungsmöglichkeiten ausgestattet werden. Außerdem wünscht sie sich ein Konzept – auch unter Bürgerbeteiligung – zum Interessenausgleich zwischen Wirtschaft und betroffenen, dem Lärm hilflos ausgelieferten Menschen. „Eine meiner Forderungen wäre das Aus für jegliche Zwangsbeschallung“, sagt Heinrichs und ergänzt:
„Herr Bürgermeister Nagl hat bereits im Jahr 2014 mit der Frage „Wie können wir Graz leiser machen?“ Anlass zur Hoffnung in dem Zusammenhang gegeben. Zum Leidwesen vieler Menschen stellen wir uns die Frage aber nach wie vor.“
Anlässlich des Tages gegen den Lärm am 29. April wünscht sie sich politischen Mut gegen die „Lärmplage“, die für viele von uns zu einer „Landplage“ geworden ist!
Foto: Simon A. Eugster - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Veröffentlicht: 27. April 2016