KiStl für ein Jahr gerettet
Gute Nachrichten gibt es für das Hinterhoftheater KiStl – der Theaterbetrieb kann zumindest noch für ein Jahr am alten Standort aufrecht erhalten werden.
Schon seit Jahren kämpft die KPÖ für den Erhalt des KiStl Hinterhoftheaters in St. Leonhard. Inmitten eines Innenhofs in der Rechbauerstraße 63a steht das kleine Häuschen, das ehemals ein Depot der Städtischen Bühnen war.
1989 hatte die Schauspielerin Sonja Dohnalek, die Idee, ein kleines Theater zu gründen und an den Wochenenden unbeschwerte und heitere Stücke aufzuführen. Mit viel Eigeninitiative und Hilfe von Stadt-& und Landesregierung konnte das Haus in Schuss gebrachten werden und es entstand das KiStl. Die Wände des Zuschauerraums begeistern jetzt noch mit Figuren im Stile der „Commedia dell’arte“. Über die Jahre hat sich das Hinterhoftheater als beliebter Treffpunkt für Jung und Alt etabliert.
Zuletzt mussten die Betreiber aber wieder um ihren Standort zittern, da das KiStl einem „exklusiven Neubauprojekt“ mit 8 Wohneinheiten „die sich perfekt als Anlageobjekt eignen“ weichen soll. Trotz Widerstandes von der KPÖ und den Grünen, ist das Bauprojekt von der ehemaligen ÖVP/FPÖ Regierung in der letzten Legislaturperiode abgesegnet worden.
„Eines ist klar: Anlegerwohnungen sind für uns ein absolutes No Go – man darf keine Profite mit lebensnotwendigem Wohnraum machen“, kritisiert KPÖ-Klubobfrau Christine Braunersreuther. „Gerade in einer Zeit, in der der Wunsch groß ist, ruhige entsiegelte Flächen zu schaffen, die Erholungsplatz und Treffpunkt für ein ganzes Viertel sind, darf ein traumhaft schöner Ort wie dieser nicht komplett zerstört werden“, ergänzt KPÖ-Gemeinderätin Sahar Mohsenzada.
Nicht zuletzt durch die Beharrlichkeit der KPÖ konnte ein kleiner Erfolg für das KiStl verbucht werden. Nach Gesprächen bei einem runden Tisch, hat Kulturstadtrat Günther Riegler (ÖVP) einen Aufschub des Baubeginns auf April 2024 beim Bauträger erwirken können. Das KiStl kann also noch ein Jahr lang am alten Standort bestehen bleiben. Danach wird es allerdings abgerissen.
„Der Neubau lässt sich leider nicht mehr aufhalten. Wir werden uns aber intensiv darum bemühen, dass das KiStl auch nach diesem Jahr einen fixen Platz in Graz bekommt, wo es dann auch bleiben kann“, versichert Christine Braunersreuther.
Veröffentlicht: 18. März 2022