Kindergärten sind Aufgabe der öffentlichen Hand
Elke Kahr zur aktuellen Diskussion – Schwerpunkt auf städtische Einrichtungen legen
Bei der in den letzten Tagen entstandenen Diskussion um sogenannte „Islamkindergärten“ in Wien muss man daran erinnern, dass es in den vergangenen Jahren eine Tendenz zur Auslagerung der öffentlichen Fürsorgepflicht für alle Kinder von der Stadt in Richtung private und religiöse Einrichtungen gegeben hat.
Auch in Graz wurden Kostengründe dafür angeführt, dass der Schwerpunkt nicht auf den Ausbau von städtischen Krabbelstuben und Kindergärten gelenkt wurde.
Stadträtin Elke Kahr erinnerte am Dienstag daran, dass sich die KPÖ seinerzeit aus sozialen und pädagogischen Gründen im Grazer Gemeinderat dagegen ausgesprochen hatte, große Teile der vorschulischen Erziehung aus der Hand der Stadt zu geben. Die KPÖ-Politikerin: „Kindergärten und Krabbelstuben anzubieten, die nach modernen Gesichtspunkten und von gut ausgebildeten KindergartenpädagogInnen geführt werden, das ist eine Aufgabe der Stadt. Hier darf man dem Ausgliederungstrend nicht nachgeben.“
Notwendig wäre deshalb ein Umdenken der Verantwortlichen. Wie es jetzt in Graz auch unter schwierigen Rahmenbedingungen eine Pflichtschuloffensive gibt, sollte man darüber nachdenken, den Schwerpunkt bei Kindergärten und -krippen in Zukunft wieder auf städtische Einrichtungen zu legen.
Das wäre im Interesse der Kinder, der Eltern und der gesamten Bevölkerung, die will, dass Hetze und das gegenseitige Ausspielen von Menschen gegeneinander keinen Platz in unserer Stadt haben dürfen.
Veröffentlicht: 11. Dezember 2015