Kinderbetreuung: Stadt bereitet Verbesserungen vor
Der Personalnotstand in der elementaren Kinderbildung und -betreuung wird zu einem immer größeren Problem. In Graz melden sich schon Eltern zum freiwilligen Kindergartendienst, um eine Ganztagesbetreuung sicherstellen zu können. ÖVP-Stadtrat Kurt Hohensinner rechnet bis 2027 mit einem Wegfall von 1.400 Kindergartenplätzen in Graz.
„Es ist schon bezeichnend, dass sich die ÖVP dem Thema erst dann annimmt, wenn sie keinen Finanzstadtrat mehr stellt und das städtische Budget quasi ausgeblutet ist. Die KPÖ weist schon lange auf die prekäre Lage hin. Ebenso lange haben die politisch Verantwortlichen die Probleme ignoriert“, sagt KPÖ-Bildungssprecherin Mina Naghibi.
Bereits 2016 hat die KPÖ einen zusätzlichen Ausbildungsstandort für Kindergartenpädagogik in Graz gefordert. Die Notwendigkeit zum Handeln hat Hohensinner damals nicht gesehen. Er hat sogar wortwörtlich behauptet, „dass kein weiterer Standort für Graz notwendig ist“. Die bestehenden Standorte würden „die Nachfrage gut decken“, so Hohensinner damals.
„Seit Jahrzehnten warnen Expertinnen und Experten sowie elementarpädagogisches Fachpersonal schon davor, dass der jetzige Ist-Zustand eintreten wird. Es ist wirklich beschämend, dass die Zuständigen in Land und Stadt so lange, bei so einem wichtigen Thema, weggeschaut haben. Jetzt braucht es schnelle Lösungen um die jahrelangen Verfehlungen zu korrigieren“, sagt Naghibi.
Nachdem das Land Steiermark künftig die Kosten für die Sozialstaffel in den Kinderkrippen übernehmen wird, werden im Stadtbudget Mittel frei. Sie sollen jetzt zielsicher für nachhaltige Verbesserungen in der Kinderbildung- und betreuung eingesetzt werden.
Veröffentlicht: 21. Oktober 2022