Kinderbetreuung muss gesichert sein.
Eltern dürfen nicht alleine gelassen werden.
Viele berufstätige Eltern haben ihre Kontingente am Arbeitsplatz betreffend Urlaub, Pflegefreistellung usw. bereits aufgebraucht. Ihnen droht ein Betreuungsnotstand, wenn es bei einer Verschärfung der Krise in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder zur Schließung von Schulen bzw. Kindergärten, Kinderkrippen oder Horten kommt.
KPÖ-Gemeinderat Horst Alic stellte daher in der gestrigen Gemeinderatssitzung den Antrag, dass die Stadt betroffenen Eltern die bestmögliche Unterstützung zur Sicherstellung der Betreuung ihrer Kinder bieten solle. „Vorstellbar wäre ein Pool für Notfall-Betreuungspersonen, evtl. in Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Einrichtungen, wie z. B. KiB, BabysitterInnenpool der TU, Kinderdrehscheibe o. ä.“, schlägt der Gemeinderat vor. Als finanzielle Unterstützung für die Eltern wären beispielsweise Schecks oder eine direkte Refundierung von Betreuungskosten denkbar.
Im Gemeinderat unterstellte Stadtrat Hohensinner der KPÖ parteipolitisches Kalkül und sah sich als Bildungs- und Familienstadtrat nicht zuständig. „Einen Antrag, der berechtigten Sorgen der Bevölkerung entspringt, als Parteipolitik abzutun, zeugt von einer gewissen Abgehobenheit und Arroganz“, so der KPÖ-Gemeinderat. „Mehr noch, es zeigt, wes Geistes Kind die neue ÖVP auch in Graz ist. Es ist niemandem geholfen, wenn man über Zuständigkeiten und politisches Kalkül diskutiert, statt, wie von mir vorgeschlagen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“
Somit wurde der Dringliche Antrag von der ÖVP und der FPÖ (Gemeinderätin Schleicher: „Das ist unrealistisch.“) abgelehnt.
Damit werden viele Eltern von der schwarz-blauen Stadtregierung mit ihren Sorgen alleingelassen. „Es scheint, als mache man nur mehr Politik für Titelseiten und nicht für die Leute“, attestiert Alic der ÖVP-FPÖ-Rathauskoalition.
Horst Alic ist Justizwachebeamter und für die KPÖ im Grazer Gemeinderat.
Kontakt: thomashorst.alic@stadt.graz.at
Veröffentlicht: 1. Oktober 2020