Keine Zwangsbeglückung mit „intelligenten Stromzählern“!
Elke Kahr: „Stromabschaltungen könnten künftig noch leichtfertiger und ohne Rücksicht auf die Betroffenen stattfinden“
Ab Herbst 2017 soll die Mehrheit der steirischen Haushalte mit sogenannten „intelligenten Stromzählern“ ausgestattet werden. Dabei wird der Bevölkerung versprochen, dass sie künftig mehr Kontrolle über ihren Stromverbrauch hätte und sich das lästige Ablesen sparen würde.
Tatsächlich aber werden die Smart-Meter vor allem eines bringen: Einen Kostenschub für alle steirischen Haushalte. Ein Zähler kostet rund 350 Euro. Die Zähler müssen zwar beim Einbau nicht selbst bezahlt werden, die Energiekonzerne werden sich das Geld aber durch eine Erhöhung der Netzkosten zurückholen, also indirekt über den Strompreis. „Die Stromkundinnen und -kunden werden die Teuerung bei der Stromrechnung spüren“, sagt Vizebürgermeisterin Elke Kahr eine weitere Steigerung der Wohnkosten.
Man kann den Smart Meter zwar ablehnen (Opt-out), doch wird das Gerät trotzdem eingebaut, wobei lediglich die Funktion der laufenden Übertragung der Daten deaktiviert wird.
Für bedenklich hält Kahr auch, dass die Stromanbieter die Stromversorgung künftig von der Ferne absperren oder auch den maximalen Bezug an elektrischer Energie begrenzen können. „Damit wird Stromanbietern in Zukunft die totale Überwachung und Kontrolle ihrer KundInnen möglich. Sie werden nicht nur selbst bestimmen können, wer wann wie viel Strom bekommt. Auch Stromabschaltungen werden noch leichtfertiger und ohne Rücksicht auf die Betroffenen stattfinden“, so die Grazer Wohnungsstadträtin. Es ist sogar ein Aufpreis für Spitzenzeiten oder zur Versorgungssicherheit denkbar.
Die Smart-Meter sind selbst aus umweltpolitischer Sicht nicht unproblematisch: Sie verbrauchen selbst Strom und haben eine wesentlich kürzere Lebensdauer als die herkömmlichen Zähler.
Veröffentlicht: 14. Dezember 2016