Keine Heizungsabschaltung
Aufruf von Stadträtin Kahr -ORF-Steiermark berichtet
Kälte: Viele sozial Schwache ohne Heizung
Die Kältewelle hat Österreich weiter fest im Griff - und viele Menschen müssen in ihren eiskalten Wohnungen ausharren, weil ihnen die Energieversorger aufgrund offener Rechnungen Strom und Heizung abgedreht haben.
Ein beheiztes Zuhause ist für so manchen Steirer bei Temperaturen von minus 20 Grad ein Luxus. Sozial schwache Menschen müssen in ihren Wohnungen frieren, weil sie Heizkosten und Stromrechnung nicht bezahlen können. So mancher Energieversorger zeigt da aber die kalte Schulter und dreht Strom und Heizung aufgrund offener Rechnungen ab.
Stadt will helfen
Im Büro der Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) häufen sich derzeit solche Fälle: Familien mit Kindern und ältere alleinstehende, oft einsame Menschen wenden sich an die Stadträtin. „Ich rufe in jedem Fall immer die Energieversorgungsunternehmen an, sage auch, dass von mir eine Zuzahlung kommt. Meistens gibt es dann auch noch andere Einrichtungen wie das Sozialamt, aber wenn das nicht innerhalb kürzester Zeit aufgebracht wird, ist man nicht geneigt, die Heizung wieder einzuschalten. In drei Fällen haben wir helfen können, in zwei ist es nach wie vor so, dass es zu keiner Heizungsanschaltung gekommen ist“, so Kahr.
„Nicht ohne Vorwarnung“
Dass es solche Fälle gibt, bestätigt Rudolf Steiner, Geschäftsführer der Energie Graz: „Allerdings schalten wir die Heizung sicherlich nicht ohne Vorwarnung ab, sondern die Kunden werden einmal zumindest schriftlich gemahnt, aufgefordert, sich bei uns im Kundenzentrum zu melden, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Es ist auch so, dass wir nicht immer die volle Nachzahlung sofort verlangen.“
Stadträtin fordert Frühwarnsystem
Um Härtefälle zu vermeiden, fordert Stadträtin Kahr ein Frühwarnsystem: Energieversorger sollten mit den Sozialämtern Kontakt aufnehmen, wenn ein Kunde innerhalb einer bestimmten Frist einen zu großen Rückstand anhäuft und eine Abschaltung droht. Rudolf Steiner von der Energie Graz hält es grundsätzlich für denkbar, rechtzeitig zu warnen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.
Quelle: ORF-Steiermark, 4.2. 2012
Veröffentlicht: 4. Februar 2012