Ivica Osim 1941–2022

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„Fußball ist etwas ganz anderes und nicht nationalistisch. Ich glaube noch immer, dass die, die mit dem Fußball verbunden sind – egal welche Hautfarbe oder Religion sie haben – anders sind. Ich glaube, dass Fußball für sich selbst eine kleine Religion ist.“ — Ivica Osim (Foto: Radiofabrik Community Media Association Salzburg)

Ivica Osim ist tot. Diese traurige Nachricht erreicht uns am 1. Mai, dem 113. Geburtstag des SK Sturm Graz, dessen Jahrhunderttrainer er war.
Seine Karriere begann er beim FK Željezničar Sarajevo, spielte später beim FC Valenciennes, CS Sedan und Racing Straßburg. Er spielte als Aktiver für die Jugoslawische Nationalmannschaft und wurde 1986 ihr Trainer und erreichte mit ihr 1990 das Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Italien. Als Jugoslawien zerfiel, stemmte er sich gegen den Nationalismus und hielt die Ideale von Brüderlichkeit und Einheit hoch. Vor der EM 1992 trat er angesichts des Krieges als Trainer zurück.

Nach Stationen bei Partizan Beograd und Panathinaikos Athen wechselte er 1994 in die steirische Landeshauptstadt zum SK Sturm, mit dem er zweimal Vizemeister und einmal Pokalsieger wurde, ehe er 1998 den ersten Meistertitel für die Schwarz-Weißen holte. 1999 holte er erneut die Meisterschaft gewann den Pokalsieg und den Supercup. In seiner Zeit als Trainer feierte der SK Sturm in Europa unvergessene Erfolge. Er wurde beim hundertjährigen Vereinsjubiläum zum Jahrhunderttrainer ernannt.

„Ivica Osim hat Graz entscheidend geprägt. Nicht nur seine Leistungen als Trainer des SK Sturm, sondern auch seine zutiefst menschliche Haltung haben ihn zu einer Persönlichkeit gemacht, die uns allen in Graz viel bedeutet“, betont Bürgermeisterin Elke Kahr.

Osim war Bürger der Stadt Graz und Träger des Großen Ehrenzeichens der Landes Steiermark.

Veröffentlicht: 1. Mai 2022