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Im Gesundheits- und Pflegebereich ist es kurz vor zwölf!

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Foto: © sabinevanerp, pixabay

„Wollen wir den Personalmangel im Gesundheits- und Pflegebereich nachhaltig lösen, braucht es bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und aufgestockte Personalschlüssel!“, fordert KPÖ-Gemeinderätin Elke Heinrichs.

In der aktuellen Corona-Krise rächt sich die jahrzehntelange verfehlte Politik im Gesundheits- und Pflegebereich bitter: Wer eine ganze Branche chronisch unterbesetzt und Arbeiten am Limit zum Normalzustand erklärt, darf sich nicht wundern, wenn in Zeiten einer Gesundheitskrise der Kollaps droht. Auch Graz trifft die Krise mit voller Wucht: Die Geriatrischen Gesundheitszentren suchen in diesen Tagen händeringend MitarbeiterInnen in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Ergotherapie, Psychiatrische Krankenpflege, sowie Pflege- und Pflegefachassistenz.

„Dass die Aufstockung von Pflegepersonal im Bereich der Städtischen Pflegeeinrichtungen überfällig ist, ist schon lange bekannt. Vor einem Jahr habe ich im Gemeinderat das Ansinnen nach einer Anhebung des Pflegeschlüssels bei den GGZ an Bürgermeister Nagl herangetragen. Passiert ist leider nichts – das hat jetzt gravierende Folgen für alle Beteiligten“, erinnert Gemeinderätin Elke Heinrichs an eine der zahlreichen Initiativen der KPÖ für Verbesserungen im Gesundheits- und Pflegebereich, die viel zu oft auf taube Ohren stießen.

Die chronischen Personalprobleme im Gesundheits- und Pflegebereich sind nämlich hausgemacht: Da die Arbeitsanforderungen im Pflegeberuf sehr hoch und Entlastungen nicht in Sicht sind, verlassen die in der Pflege Beschäftigten ihr Berufsfeld häufig. Dass aus dieser Dynamik ein Mangel entsteht, liegt auf der Hand. Daher fordert die KPÖ, Gesundheits- und Pflegeberufe endlich zu attraktiveren: An den Stellschrauben Ausbildung, Bezahlung, Arbeitszeit und Personaldichte muss endlich auf Hochtouren gedreht werden! Besonders wichtig wäre endlich mehr garantierte Freizeit zur Erholung für die Beschäftigten. Dass dazu eine personelle Verstärkung der KollegInnenschaft notwendig und wichtig ist, liegt auf der Hand.

Klar muss laut Elke Heinrichs auch sein: „Gesundheitseinrichtungen können sich marktwirtschaftlich nicht rechnen. Das müssen sie aber auch nicht! Niemand verlangt von der Feuerwehr, dass sie schwarze Zahlen schreiben muss. Warum also Krankenhäuser? Profitlogik hat im Gesundheits- und Pflegebereich nichts zu suchen!“ Die KPÖ-Gesundheitssprecherin fordert eine Rückbesinnung auf den eigentlichen Zweck unseres Gesundheitswesens, nämlich den Menschen bestmöglich zu helfen. Nur dann kann es gelingen, ein Gesundheits- und Pflegesystem zu schaffen, das für alle gut funktioniert – für die Beschäftigten und die PatientInnen.
 

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Elke Heinrichs ist Gemeinderätin der KPÖ Graz und engagiert sich vorallem für die Bereiche Gesundheit, Pflege und Umwelt.
Kontakt: elke.heinrichs@stadt.graz.at

Veröffentlicht: 25. November 2020

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