Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.

Händewaschen an Grazer Volksschulen ohne Seife und Papierhandtücher?

Zumindest Seife und Papierhandtücher für unsere Schülerinnen und Schüler sollte sich die Stadt schon leisten können.

Wasser.jpg
„Eisiges Wasser trübt bei Kindern die Freude an längeren Reinigungsvorgängen. Wenn dann aber auch noch Seife und Papierhandtücher fehlen bzw. von den Eltern beigebracht werden müssen, ist das einer zivilisierten Stadt wie Graz nicht würdig“, kritisiert KPÖ-Stadträtin Elke Kahr.
Foto: © Pia Schmikl

Grippewelle und Coronavirus sind in aller Munde. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf die Bedeutung von Hygiene hingewiesen. So gilt Händewaschen als eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme, um eine Verbreitung gefährlicher Viren hintanzuhalten. Im Rathaus wurden beispielsweise auf den Toiletten Anschläge angebracht, die das richtige Händewaschen illustrieren.

Auch unseren Kleinsten in der Volksschule wird die Bedeutung richtigen Händewaschens eingeschärft. Jetzt haben sich allerdings Eltern von SchülerInnen einer Volksschule im Grazer Westen an Stadträtin Elke Kahr mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Der Grund: Damit ihre Kinder den Hygienevorgaben gerecht werden können, müssen Eltern in Eigeninitiative sammeln und selbst Seife und Papierhandtücher kaufen, weil diese an der Schule nicht zur Verfügung gestellt werden.

„Wir gehen davon aus, dass dieses Beispiel kein Einzelfall ist, sondern stellvertretend für die Situation an mehreren Pflichtschulen in Graz steht“, sagt Stadträtin Elke Kahr. Sie erinnert bei dieser Gelegenheit an einen weiteren Missstand: fehlendes Warmwasser.
Bereits vor zwei Jahren hatte KPÖ-Gemeinderat Fabisch die Anfrage im Gemeinderat gestellt, an den Volksschulen Warmwasser zur Verfügung zu stellen. Auf diese Anfrage hat die KPÖ eine abschlägige Antwort erhalten. Unter anderem wurde argumentiert, die Anschaffung und Wartung von Boilern wären zu teuer.

„Wenn kein warmes Wasser vorhanden ist, trübt das die Freude an längeren Reinigungsvorgängen. Wenn dann aber auch noch Seife und Papierhandtücher fehlen bzw. von den Eltern beigebracht werden müssen, ist das einer zivilisierten Stadt wie Graz nicht würdig“, so Kahr.
Ihr Appell an den zuständigen Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) lautet: „Bitte rasch für Abhilfe sorgen. Zumindest Seife und Papierhandtücher für unsere Schülerinnen und Schüler sollte sich die Stadt schon leisten können.“

Veröffentlicht: 4. März 2020

Archivierte Artikel: Die enthaltenen Informationen sind möglicherweise veraltet.