Höhere Öffi-Tarife ab Juli
Stadträtin Elke Kahr: „Diese Preispolitik ist ein falsches Signal.“
Als falsches Signal für jene, die mit dem Gedanken spielen, in Graz auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, sieht Stadträtin Elke Kahr die Tarifpolitik des Verkehrsverbunds. Am Mittwoch sollen die ab Juli geltenden Tarife beschlossen werden. Die Stundenkarte würde dann mit 2,50 Euro um 4,17 % teurer sein als derzeit, die Jahreskarte 456 Euro kosten, um 3,64 % mehr als aktuell. Lediglich der Preis der 10-Zonen-Karte soll mit 20,60 Euro gleich bleiben.
„Erst kürzlich wurden alarmierende Stickstoffwerte in der Grazer Luft, vor allem in Gebieten mit hoher Wohndichte, bekannt. Verursacher ist hier eindeutig der Verkehr. Neben einer Angebotsverbesserung beim öffentlichen Verkehr braucht es dringend Anreizsysteme, die dazu einladen, auf Bus und Bim umzusteigen. Hohe Tarife sind dafür gänzlich ungeeignet“, betont Kahr. Die KPÖ spricht sich klar gegen die Tariferhöhung aus.
„Im Gegenteil: In Zeiten starker Luftbelastung, insbesondere in den Wintermonaten, sollte der öffentliche Verkehr sogar gratis genutzt werden können“, so die Stadträtin.
2015 wurde auf Betreiben der KPÖ erreicht, dass die Stadt Graz für alle, die in Graz gemeldet sind, eine Zuzahlung von 175 Euro zur Jahreskarte leistet. Dieser Betrag wurde aber in den letzten Jahren nicht angehoben. „Wird die Zuzahlung nicht angepasst, verpufft auch dieser Lenkungseffekt, der ursprünglich mit der Zuzahlung beabsichtigt war“, gibt Kahr zu bedenken. Die Jahreskarte Graz würde dann nämlich bereits 281 Euro kosten. Einige Kunden der Holding Graz Linien könnten aufgrund der Teuerung wieder abspringen.
Verkehrssprecher Manfred Eber ergänzt: „Neben einer Erhöhung der Zuzahlung zur Jahreskarte sollte auch eine Ausweitung ihres Geltungsbereichs erfolgen: Wir setzen uns dafür ein, dass sie auch für Auspendler in Anspruch genommen werden kann.“
Die KPÖ wird in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag einen Antrag stellen.
Veröffentlicht: 11. März 2019