Grünanger: "Helfende Hände"
Woche berichtet - Elke Kahr : "Das ist großartig"
Haus durch „Helfende Hände“ renoviert
Herwig Prott wohnt seit 22 Jahren in einem 42 Quadratmeter großen Holzhaus in der Theyergasse in Liebenau. Im Haus hat der Pensionist sich noch alles selbst hergerichtet.
Doch seit drei Jahren sitzt der 69-Jährige wegen einer schweren Krankheit im Rollstuhl.
Das kleine Holzhaus mit dem gepflegten Garten wirkt fast idyllisch. Doch bis vor Kurzem war das Haus weder isoliert noch waren die Fenster dicht und auch das Dach hatte seine
besten Jahre schon hinter sich. Im Winter kam man mit dem Heizen mit Holzbriketts kaum nach. „Für einen älteren Herren im Rollstuhl war diese Art des Wohnens nicht mehr zumutbar“, erklärt KPÖ-Stadträtin Elke Kahr die Situation.
50.000 Euro hat das Wohnungsamt als Sonderbudget pro Jahr zur Verfügung, um die Holzhaussiedlung am Grünanger, die einst eine Barackensiedlung war, zu renovieren.
Dass Herr Prott diesen Winter nicht mehr Kälte leiden muss, verdankt er aber vor allem dem Verein „Helfende Hände“, der ehrenamtlich die Umbauarbeiten übernimmt.
Für die Stadt Graz bedeutet das, dass mehr Geld für die Baumaterialien bleibt, sodass letztendlich mehr Häuser und Wohnungen renoviert werden können. Elke Kahr: „Das ist großartig.“
Das große Sanieren
Durch das Wohnungsamt der Stadt Graz, die Caritas und den Verein „Helfende Hände“ wurde es nun möglich, dieses Haus zu sanieren. Im aktuellen Fall ist der Verein auf die Caritas zugegangen und fragte, ob er bei einem humanitären Projekt behilflich sein könnte.
Ein siebenköpfiges Team aus Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Österreich und den Niederlanden hat Herwig Protts Haus innerhalb von zwei Wochen auf Vordermann gebracht.
Alle Jahre wieder Josef Feld aus Deutschland, der Polier der Grünanger-Baustelle, ist schon seit 1957 als ehrenamtliches Mitglied tätig. Insgesamt war Feld schon auf 74 Baustellen. „Eine Idee braucht immer Menschen, die sich begeistern lassen“, merkt Feld an. Bei den „Helfenden Händen“ ist dies offensichtlich geglückt. Schon das fünfte Jahr in Folge
renovieren Ehrenamtliche aus allen Ländern eines der Holzhäuser am Grünanger. Voraussichtlich nicht das letzte Mal, wie der Architekt Wilfried Stummer, seines Zeichens Präsident der internationalen Organisation, wissen lässt.
Verein „Helfende Hände“
Der Bauorden wurde 1953 in Deutschland gegründet, um dort und in Österreich die
Wohnungsnot zu lindern. Das Projekt wurde schnell zu einem internationalen.
(Woche Graz, 33/12)
Veröffentlicht: 16. August 2012