Grazer Watchgroup: Abschaffung auf Raten?
KPÖ-Thomüller: „Stadträtin Schröck bringt das bewährte, unabhängige Gremium in Gefahr“
Die von der Unabhängigen Frauenbeauftragten Maggie Jansenberger 2009 gegründete und beim Grazer Frauenrat angesiedelte Grazer Watchgroup gegen sexistische Werbung hat nicht nur österreichweit einen hohen Bekanntheitsgrad erzielt. Auch andere österreichische Städte (Wien, Salzburg) sind dem Beispiel gefolgt und haben Watchgroups gegründet. Die Unabhängigkeit der Grazer Watchgroup hat ihren bisherigen Erfolg mitbestimmt.
Die im Gremium vertretenen Personen, allen voran Ina Mastnak, gelten als ExpertInnen auf dem Gebiet. Mit ihrem Know-How haben sie Firmen und NGOs beraten und dazu beigetragen, dass einschlägige sexistische Werbung auf Plakaten und Flyern und in Zeitschriften zurückgezogen wurde.
Jetzt hat Stadträtin Martina Schröck angekündigt, die Förderungen für die bestehende Watchgroup mit Jänner nächsten Jahres zu streichen und stattdessen selbst eine Watchgroup beim Frauenreferat einzurichten.
„Mit der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit wäre es dann wohl vorbei“, warnt KPÖ-Gemeinderätin Martina Thomüller. „Außerdem ist es völlig unverständlich, dass das Team, das bisher so gute Arbeit geleistet hat, einfach vor die Tür gesetzt werden soll.“, so die Gemeinderätin. Sie befürchtet, dass das bewährte Gremium mit einem Wechsel der politischen Zuständigkeit nach den nächsten Wahlen gleich ganz in der Versenkung verschwinden könnte. „Oder kann es sein, dass sich die Frauenstadträtin die bisher gewährten Förderungen sparen will?“, schöpft Thomüller Verdacht auf eine indirekte Kürzungsmaßnahme.
Die KPÖ-Frauensprecherin wird daher in der Gemeinderatssitzung eine Initiative zum Thema einbringen.
Veröffentlicht: 28. September 2015