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Grazer Altstadtschutz wird neu aufgestellt

UNESCO-Weltkulturerbe darf nicht aufs Spiel gesetzt werden – ASVK wieder voll besetzt

Gleich vier Mitglieder der Grazer Altstadtsachverständigenkommission (ASVK) legten im Oktober 2021 ihre Mitgliedschaft zurück, drei davon waren von der Stadt Graz nominiert. Zu oft seien Neubauvorhaben als wichtiger erachtet worden als der Schutz der historischen Bausubstanz, so ihre Kritik. Nun legt Bürgermeisterin Elke Kahr in ihrer Zuständigkeit für das UNESCO-Welterbe dem Gemeinderat einen Vorschlag für die Neubesetzung der von der Stadt Graz zu entsendenden Mitglieder vor, mit dem der Schutz der Grazer Altstadt in guten Händen liegt. Der Beschluss soll in der Gemeinderatssitzung am 17. Februar fallen.

Die ASVK besteht aus 8 Mitgliedern, 8 Ersatzmitgliedern und 2 beratenden Jurist:innen, die von der Landesregierung für fünf Jahre bestellt werden. Ihre Aufgabe ist es, durch die Erstellung von Gutachten auf eine verantwortungsvolle Planung in den Schutzzonen zu achten.

Die Erhaltung der historischen Bausubstanz ist nicht nur eine ästhetische Frage, sondern hat enorme wirtschaftliche Bedeutung. Die Aufnahme der Altstadt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes am 1. Dezember 1999 verpflichtet Graz auch zu einer Pflege seines kulturellen Erbes. Eine Aberkennung dieses Titels, der bereits im Raum gestanden ist, würde nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen und das Image der Stadt beschädigen, sondern hätte auch Auswirkungen auf den Tourismus und somit auf zahlreiche Arbeitsplätze.

Die von der Stadt Graz neu entsandten Mitglieder sind:

Ing. Mag. Eva Tangl, geb. 1970, ist Kunsthistorikerin und verfügt über zahlreiche Ausbildungen und lange Berufserfahrung im Bereich der Restaurierung und Sanierung. Derzeit arbeitet sie als Stellvertreterin der örtlichen Bauleitung an der Sanierung des Parlamentsgebäudes in Wien mit.

DI (FH) Sophia Walk, geb. 1984, ist Architekturhistorikerin und Assistentin am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz. Sie ist Mitherausgeberin des Architekturführers Graz von DOM publishers und Mitherausgeberin der Zeitung SOS Grazer Schule.

Mag. Christoph Breser, geb. 1983, hat Kunst- und Architekturgeschichte, Geschichte und Romanistik studiert, studiert, an der KFU Graz und an der TU Graz bereits Forschungs- und Lehraufträge absolviert und ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Innsbruck im Fach Baugeschichte und Denkmalpflege.

 

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ): „Der Schutz des Weltkulturerbes ist von unschätzbarer Bedeutung für Graz – Erhaltung kommt vor Veränderung. Es ist gut, dass wir uns auf Expertinnen und Experten verlassen können, die unterschiedliche Sichtweisen abdecken. Wichtig ist, dass auch die Perspektive von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern einbezogen wird. Ich danke den neuen Mitgliedern, dass sie sich bereit erklärt haben, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen.“

Veröffentlicht: 9. Februar 2022

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