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Graz: Keine Mieterhöhungen in städtischen Wohnungen

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Diese Verbesserungen hat Elke Kahr beim Wohnungswesen der Stadt Graz in einer Pressekonferenz präsentiert: Die Mieten in Grazer Gemeindewohnungen werden nicht teurer. Stattdessen werden noch heuer 200 leistbare Wohnungen neu errichtet und die Vergaberichtlinien verbessert. Der Kautionsfonds wird ausgeweitet. (Foto: Julia Prassl)
Foto: © Julia Prassl

Künftig wird es in Graz einfacher sein, eine Gemeindewohnung zu bekommen. Und die Mieten bleiben in den städtischen Wohnungen eingefroren. Diese und weitere Neuerungen hat Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nun vorgestellt.
 

ZUGANG erleichtert, angebot ausgeweitet

Über 4.350 Gemeindewohnungen verfügt die Stadt Graz und hat bei mehr als 6.832 sogenannten Übertragungswohnungen das Zuweisungsrecht. Unter ÖVP und FPÖ wurden die Zugangsregeln so restriktiv gemacht, dass viele Grazerinnen und Grazer nicht die Möglichkeit hatten, um eine Gemeindewohnung anzusuchen. Das wird nun geändert. Künftig reicht es, ein Jahr den Hauptwohnsitz in Graz zu haben bzw. ein Jahr hier zu arbeiten, um eine Gemeindewohnung beantragen zu können. Verbesserungen gibt es auch für junge Paare und Studierende. „Mit den neuen Richtlinien bekommt Graz eine der modernsten Regelungen aller größeren Städte in Österreich“, so Bürgermeisterin Elke Kahr.

Im Koalitionsabkommen zwischen KPÖ, Grünen und SPÖ ist der Bau von leistbarem Wohnraum festgeschrieben. „Allein in diesem Jahr kommen 200 neue Wohnungen hinzu
 

Keine Mieterhöhung in städtischen Wohnungen

Österreichweit werden im April die Richtwertmieten um 6 Prozent angehoben. Ausgesetzt wird diese Teuerung in den Gemeindewohnungen, die sich im Besitz der Stadt befinden. Bei den „Übertragungswohnungen“ zwar nicht möglich, aber bei ihnen gilt auch die Mietzinszuzahlung. Dadurch wird gewährleistet, dass niemand mehr als ein Drittel des Einkommens für Wohnkosten ausgegeben werden muss.
 

Ausweitung des städtischen Kautionsfonds

Bei allen, die am privaten Wohnungsmarkt fündig geworden sind, sich aber die Einstiegskosten nicht leisten können, greift der 2010 von Elke Kahr eingerichtete Kautionsfonds. Bis zu 1.000 Euro schießt die Stadt zur Kaution zu. Anspruchsberechtigt sind Österreicher:innen, EU-Bürger:innen und Drittstaatsangehörige, künftig aber auch von Inhaber:innen eines Konventionspasses und subsidiär Schutzberechtigte.

Mittlerweile hat auch das Land Steiermark einen ähnlichen Fonds eingeführt, bei dem der Betrag allerdings in kleinen Raten rückzahlbar ist. Bei der Stadt Graz geht das Geld direkt an den Vermieter und wird vom Mieter nach neuerlichem Wohnungswechsel an die Stadt zurückgezahlt.
 

Hilfestellung im Bürgermeisterinnenbüro

Hilfe bei der Wohnungssuche gibt es im Büro von Bürgermeisterin Elke Kahr. Woche für Woche etwa 50 bis 60 Wohnungen am privaten Wohnungsmarkt vermittelt, erklärt die zuständige Referentin Eveline Würger. Sie streicht die Bedeutung des Kautionsfonds hervor. „Damit werden zahlreiche Familien entlastet, die sonst keine Möglichkeit hätten, zu einer Wohnung zu kommen.“

Veröffentlicht: 1. April 2022

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