Graz: Gemeinderat beschließt Volksbefragung
Gemeindewohnungen:
Grazer Gemeinderat beschließt Volksbefragung
Der Grazer Gemeinderat hat am Donnerstag einstimmig die
notwendigen Beschlüsse zur Durchführung der Volksbefragung über den
Verkauf der Gemeindewohnungen gefasst. Sie findet am 12. Dezember
2004 statt.
Vorher gab es eine ausführliche und kontroverse Diskussion.
Für die KPÖ dankte Gemeinderätin Gertrude Schloffer den fast
17.000 Grazerinnen und Grazern, die es mit ihrer Unterschrift
möglich gemacht haben, dass die Bürger selbst über die Zukunft der
Gemeindewohnungen abstimmen können – wie das im
Volksrechtegesetz vorgesehen ist, das ÖVP und SPÖ seinerzeit
gemeinsam im Landtag beschlossen haben:
„Das öffentliche Eigentum wird im stillen Kämmerlein verkauft
und privatisiert. Wer dafür eintritt, dass die Kernaufgaben unserer
Stadt erhalten bleiben, der braucht die Öffentlichkeit.“
Stadtrat Kaltenegger erklärte in seinem Redebeitrag unter
anderem: „Befürchtungen, dass es im Zuge des allgemeinen
Ausverkaufes von städtischem Eigentum auch zu einer Veräußerung der
Gemeindewohnungen kommen könnte, gibt es schon längere Zeit. Um
diese Ängste auszuräumen verlangte die KPÖ-Fraktion in der
Gemeinderatssitzung am …März 2004 in einem
Dringlichkeitsantrag, dass sich der Gemeinderat klar gegen einen
Verkauf oder eine Ausgliederung der Grazer Gemeindewohnungen
aussprechen soll. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ
und FPÖ abgelehnt. Damit wurde auch klar erkennbar, dass die
Befürchtungen leider sehr begründet waren.
Als einziges demokratisches Druckmittel bleibt in einem solchen
Fall nur das Steiermärkische Volksrechtegesetz.“
Zur Behauptung, dass die Volksbefragung zu teuer wäre, betonte der
KPÖ-Politiker: „Im Übrigen muss in diesem Zusammenhang auch
bemerkt werden, dass die Befragung von 178.000 Grazerinnen und
Grazern nur zirka 15 Prozent von dem kosten, wie viel man zur
Vorbereitung des Stadtwerkeverkaufes an die „5 Weisen“
zahlte, welche von SPÖ, ÖVP und FPÖ eingesetzt wurden“.
Rückfragehinweis: 872/ 2060
Veröffentlicht: 14. Oktober 2004