Graz an Bundesregierung: Mieter:innen entlasten!

christine_braunersreuther_img2021.jpg
„Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen den Mietwucher ergreift“ sagt die KPÖ-Klubobfrau Christine Braunersreuther.
Foto: © KPÖ Graz

Nachvollziehbare Mietobergrenzen und die Abschaffung der Befristung von Mietverträgen – das fordert der Gemeinderat der Stadt Graz von der Bundesregierung ein. Als Sofortmaßnahme soll sie die Indexierung in allen Wohnungen aussetzen.

„Die Wohnkosten stellten schon bisher für viele Menschen eine hohe Belastung dar. Diese Situation wurde in den letzten zwei Jahren durch die hohe Inflation und die Teuerungen u.a. im Energiebereich noch einmal drastisch verschärft“, betont KPÖ-Klubobfrau Christine Braunersreuther in ihrem Dringlichen Antrag, der mit den Stimmen von KPÖ, Grünen, SPÖ und (Korruptions-) Freien angenommen wurde – nur ÖVP, NEOS und FPÖ stimmten dagegen.

Während bei den Energiekosten vom Bundesgesetzgeber zum Teil Erleichterungen geschaffen wurden (etwa bei Stromkosten), herrscht bei den Mieten dringender Handlungsbedarf. Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt mieten, haben zum Teil innerhalb weniger Monate mehrere Mieterhöhungen erhalten – und das auch dann, wenn für Vermieter:innen keine erhöhten Kosten wie etwa durch gestiegene Preise für Baumaterial für Renovierungen angefallen waren.

„Sich eine günstigere Wohnung zu suchen, ist meist unmöglich“, so Braunersreuther. Denn bei Neuvermietung haben sich die Angebotspreise insbesondere für Wohnungen, die mit bezugssicherer Energie gespeist werden (Fernwärme statt Gas), massiv erhöht.
 

Mieter:innen trauen sich oft nicht, Rechte einzufordern

Mieter:innen von Altbau-Wohnungen könnten theoretisch ihre Miete entsprechend dem Richtwertmietensatz gerichtlich durchsetzen. Praktisch trauen sich viele Mieter:innen das jedoch nicht zu tun, weil die meisten Mietverträge befristet sind und eine Verlängerung des Mietvertrages nach einer solchen Klage unrealistisch ist.

In allen Wohnungen mit freier Mietzinsbildung (frei finanzierte Neubauten) gibt es diese Möglichkeit nicht. Hier kann der Vermieter entsprechend der vereinbarten Indexklausel erhöhen. So können die Mieten mehrmals im Jahr teurer werden. So ganz aktuell in einem Grazer Wohnobjekt in Gösting, wo die Miete im letzten Jahr mehrmals wertgesichert wurde, so dass konkret die Miete für eine 72 m2-Wohnung jetzt netto 1.080 Euro beträgt. Netto heißt: ohne Betriebskosten und Heizung. Schließt man Betriebs- und Heizkosten mit ein, bedeutet dies eine Gesamtbelastung von knapp 1.600 Euro – ein Betrag, den viele Menschen noch nicht einmal verdienen.

„Daher ist es jetzt höchste Zeit, mit wirksamen Maßnahmen dem Mietwucher zu begegnen“ so die KPÖ-Klubobfrau.

 

Der Beschluss im Wortlaut

  1. Der Bundesgesetzgeber wird dazu aufgefordert, ein soziales, modernes Mietrechtsgesetz zu beschließen, das folgende Punkte beinhaltet: Einführung von nachvollziehbaren Mietobergrenzen und Abschaffung der Befristungen.
  2. Der Bundesgesetzgeber wird dazu aufgefordert, als Sofortmaßnahme die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass in allen Wohnungen die Indexierung in diesem Jahr auszusetzen sind – egal ob Richtwert-, Kategorie- oder frei vereinbarte Miete in und außerhalb des Mietrechtsgesetzes.

 

 

MITMACHEN IN DER KPÖ!

2022-Zwölf-Prozent-Gemeinsam-machen-wir-den-Unterschied-04.jpg

Wir werden immer mehr. Die neueste Umfrage der Matzka Markt- und Meinungsforschung sieht die KPÖ steiermarkweit bei 12 Prozent. Mit Umfragen ist noch nichts gewonnen. Für echte Veränderung braucht es auch Sie!

Helfen Sie mit! Kämpfen wir gemeinsam für höhere Löhne und niedrigere Preise, für gute Pflege, soziale Gerechtigkeit und eine andere Welt!

Machen Sie mit in der KPÖ! Denn ohne Sie sind wir eine:r zu wenig! www.kpoe-steiermark.at/mitmachen

»Die Mieten sind zum Gruseln!«

31-10-24 Hal­lo­we­en-Ak­ti­on der KPÖ: „Die ÖVP macht seit Jah­ren Kli­en­tel­po­li­tik für die Haus­her­ren und Im­mo­bi­li­en­kon­zer­ne“, kri­ti­siert Clau­dia Klimt-Weitha­ler von der KPÖ.

Mieterhöhungen mit 1. April: Wie die ÖVP die Inflation befeuert

31-03-23 Am heu­ti­gen 1. April stei­gen die Richt­wert­mie­ten, die mehr als 776.000 Mie­ter:in­nen be­tref­fen, um 8,6 Pro­zent. Ei­ne Miet­p­reis­b­rem­se hät­te dies ver­hin­dern kön­nen, doch die ÖVP hat die­se be­kannt­lich tor­pe­diert. Die Volk­s­par­tei stellt sich ein­mal mehr in den Di­enst der Haus­her­ren…

Graz steigt auf die Mietpreisbremse

23-03-23 Wäh­rend die ÖVP ei­ne Miet­p­reis­b­rem­se ver­hin­dert und die Mie­ten im Alt­bau bun­des­weit um wei­te­re 8,6 Pro­zent stei­gen lässt, sorgt die KPÖ in Graz da­für, dass die Mie­ten in den stad­t­ei­ge­nen Ge­mein­de­woh­nun­gen nur um zwei Pro­zent an­ge­passt wer­den.

Veröffentlicht: 19. Januar 2023