"Glaubwürdigkeit nicht gefährden"
Elke Kahr nimmt in der "Kleinen Zeitung" Stellung
„Glaubwürdigkeit nicht gefährden“
Elke Kahr (KP) will Vizebürgermeisterin werden: „Das ist Wille der Wähler“.
Frau Kahr, Sie sind in der Stadtregierung wieder nur am Rande zu finden. Fehlt der Mut zur Gesamtverantwortung?
ELKE KAHR: Damit soll mir keiner kommen! Wir scheuen keine Gesamtverantwortung. Aber jeder hat vorher gewusst, dass wir bei gewissen Punkten nicht mitkönnen, etwa Privatisierung oder Gebührenautomatik. Sonst würden wir die Glaubwürdigkeit gegenüber den Wählern verlieren.
Pochen Sie weiter auf den Vizebürgermeister-Titel?
KAHR: Natürlich! Die KPÖ ist klar die zweitstärkste Fraktion und die Wähler erwarten, dass wir den Vizebürgermeister bekommen. Es ist aber wohl alles offen.
Kränkt es Sie, dass VP-Bürgermeister Nagl meinte, Ihre Wahl zur Stellvertreterin wäre für ihn auch deshalb problematisch, weil Sie ihn im Falle seiner Abwesenheit vertreten würden?
KAHR: Ich verwehre mich gegen diese Unterstellung. Ich würde mir nie anmaßen, in ein anderes Ressort einzugreifen, wie es Nagl vor der Wahl getan hat.
Wählt die KPÖ diesmal Nagl doch zum Bürgermeister?
KAHR: Wir haben es diesmal ernsthaft überlegt. Nach den letzten Entwicklungen ist aber alles noch offen.
Müssen sich die Bauherren in Graz fürchten, weil Sie auch die Bau- und Anlagenbehörde übernommen haben?
KAHR: Nein, auf keinen Fall. Es gibt ja Baugesetze, an die wir uns selbstverständlich halten. Und ich werde auch in diesem Ressort mit Augenmaß agieren, wie man es von mir beim Wohnungsressort gewohnt ist. Hier dränge ich übrigens auf ein neues Sonderwohnbau-Programm.
(Kleien Zeitung, Region Graz, 17. 1. 2013)
Veröffentlicht: 17. Januar 2013