Gerücht um möglichen Kulturamtsleiter Ernst Brandl
Gemeinderätin Braunersreuther: "Kulturamtsleitung muss weltoffen sein"
Über die Medien wurde am gestrigen Tag das Gerücht verbreitet, dass die Ausschreibung der Kulturamtsleitung (noch bis 17. Juli, http://www.graz.at/cms/beitrag/10291596/851405/) auf Ernst Brandl, den derzeitigen Pressesprecher des FPÖ-Vizebürgermeisters Mario Eustacchio zugeschnitten sei. Nicht nur bei vielen politischen Vertreter_innen, auch bei den Kulturschaffenden führte diese Nachricht zu großem Aufruhr. Denn dass dieses Amt in Zukunft von einer Position mit schwarzem oder blauem Parteibuch besetzt werden wird, damit war zu rechnen. Aber dass, ähnlich wie bereits für die Leitung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Graz, erneut der Rechtsaußen der FPÖ ins Spiel gebracht wird, macht fassungslos.
„Brandl ist nicht nur parteilich gebunden. Mit seinen unter anderem über die FPÖ-Zeitschrift ‚Uhrturm‘ verbreiteten Äußerungen ist er in der Vergangenheit wiederholt nur knapp einer Strafe wegen Wiederbetätigung entgangen“, kritisiert KPÖ-Kultursprecherin Christine Braunersreuther. „Für die Besetzung eines Amtes, das die als offen, tolerant und experimentell international bekannte Kulturszene der Kulturhauptstadt Graz verwaltet, ist er damit mehr als ungeeignet.“ Dazu kommt, dass er weder Erfahrungen in, noch Berührungspunkte mit der Grazer Kultur hat.
Bereits gegen die Vergabe eines Aufsichtsratspostens beim Kulturfestival „steirischer herbst“ hatte es große Proteste aus der Kultur- und Literaturszene gegeben. 65 österreichische Literat_innen, darunter Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, unterschrieben einen Aufruf gegen diese Besetzung.
Veröffentlicht: 3. Juli 2017