Flüssiggasstation am Ostbahnhof
ÖBB hat Versprechen gebrochen!
„Ja wir bauen die Flüssiggas-Station fertig“, lässt die Pressesprecherin der ÖBB, Manuela Sorian heute über eine Tageszeitung ausrichten. Am 19. Oktober 2006 hat sich der Grazer Gemeinderat nach Protesten der Bürger und des Bezirksrats einstimmig gegen diese Flüssiggasverladestation am Ostbahnhof ausgesprochen. Von den ÖBB gab es damals die Zusage, dass es keine weiteren Baumaßnahmen geben werde. „Die ÖBB-Pressesprecherin hat damals den Bewohnern rund um den Ostbahnhof versprochen, dass es bis zu einer Klärung keine weiteren Baumaßnahmen geben werde. Tatsächlich wurde aber niemals ein Baustopp verhängt“, ist Gemeinderat Wippel vom Wortbruch der ÖBB enttäuscht.
„Auch der Stadt muss klar sein, dass nach einer Inbetriebnahme einiges im Bereich der Messe und des Stadions nicht mehr umsetzbar ist. Weder der Styria-Verlag gegenüber der Messe, noch die Fa. Wegraz an der Liebenauer Tangente, geschweige denn die neuen Projektentwickler für die Fröhlichgasse könnten ihre geplanten Bauten umsetzen, da sich alle diese Gebäude im Gefährdungsbereich dieser Anlage befinden würden“, gibt der KP-Gemeinderat zu bedenken.
Ein Unfall bei einer ähnlichen Anlage im Bundesstaat Illinois (USA) hat gezeigt, dass im Katastrophenfall ein Umkreis von ca. 800 m direkt betroffen ist. In diesem Umkreis beim Grazer Ostbahnhof befinden sich die Stadthalle, die Messe, einige Schulen, das Stadion und vor allem viele Wohnsiedlungen.
„Eine Inbetriebnahme der Flüssiggasverladestation wäre nicht nur ein Wortbruch der ÖBB, sondern würde vor allem das Recht auf Sicherheit von tausenden Menschen beschneiden. Der Grazer Gemeinderat hat sich im Jahr 2006 eindeutig hinter die Anliegen der betroffenen Bevölkerung gestellt. Ich erwarte mir daher jetzt klare und unmissverständliche Worte vom Bürgermeister und der Stadtregierung“, fordert Gemeinderat Wippel.
Veröffentlicht: 21. Mai 2008