Erweiterung und Sanierung der Kläranlage Graz beschlossen
Da die Kläranlage letztmalig im Jahr 2001 auf eine Ausbaugröße von 500.000 Einwohnern erweitert und an den Stand der Technik angepasst wurde, ist mittlerweile die Leistungsfähigkeit der Anlage aufgrund des Bevölkerungszuwachses im Einzugsgebiet ausgeschöpft. Um der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung und den gesetzlichen Anforderungen der Abwasserreinigung zu entsprechen, muss die Kläranlage daher erweitert werden.
Ausbau der Kläranlagekapazität für 815.000 Einwohner
Kernstück des im Grazer Gemeinderat beschlossenen Großprojekts ist - der in Abstimmung mit der Wasserrechtsbehörde - definierte Ausbau der Anlagekapazität für aktuell 500.000 Einwohnern auf 815.000 Einwohner bis zum Jahr 2028.
Zu diesem Zweck wird das derzeit vorhanden Reinigungsvolumen um rd. 32.000 m³ (rd. 61 %) in Form eines weiteren Beckens ausgebaut.
Parallel zur Erweiterung der Kläranlage werden auch Anlagenteile, die seit mehr als 20 Jahre im Einsatz sind, generalsaniert bzw. ausgetauscht. Dabei handelt es sich um die Anpassung der Hydraulik und Technik sowie um eine umfassende Sanierung der bestehenden Rechenanlage. In diesem Zusammenhang wird auch die Lüftungssituation verbessert und die bestehende Biofilteranlage erneuert.
Neben der Erweiterung des Büro- und Werkstattgebäudes wird auch die Klärschlammbehandlung ausgeweitet. Durch die Anpassung auf den Stand der Technik und die energetische Optimierung der Kläranlage wird die Gasspeicherkapazität von 1.000 m³ auf 4.000 m³ erweitert. Dadurch kann trotz Ausbaumaßnahmen der derzeitige Autarkiegrad der Kläranlage von rd. 90 % zukünftig eingehalten und jährlich rd. 900 Tonnen an CO2 eingespart werden.
Die geplanten Umsetzungskosten für das Zukunftsprojekt belaufen sich, bis zur Fertigstellung im Jahr 2028, auf 83 Millionen Euro. Dazu wurden die im Jahr 2021 ermittelten Kosten für Erweiterung und Sanierung der gesamten Anlage gemäß der Indexentwicklung hochgerechnet und mit Reserven hinterlegt. Auch erfolgt im Jahr 2021 die Prüfung durch den Stadtrechnungshof der Landeshauptstadt Graz (StRH) und dabei wurde festgehalten, dass die vorgelegten Kostenberechnungen für den StRH „dem Projektstand entsprechend nachvollziehbar und plausibel“ sind.
Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber: „Eine zuverlässige Abwasserentsorgung ist essenziell für die Lebensqualität in unserer Stadt. Mit dem Ausbau der Kläranlage tragen wir dazu bei, diese grundlegende Aufgabe auch in Zukunft zuverlässig und beständig zu erfüllen.“
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Der Ausbau Kläranlage ist eines der größten und wichtigsten Umweltprojekte der letzten Jahrzehnte. Durch die Anpassung an den Stand der Technik und die energetische Optimierung der Kläranlage wird die Kapazität vervierfacht. Dadurch werden jährlich rund 600.000 Euro an Energiekosten und rund 900 Tonnen an CO2 eingespart.“
Holding Graz CEO Wolfgang Malik und Vorstandsdirektor Gert Heigl: „Der Ausbau und die Modernisierung der Kläranlage in Gössendorf ist eines der relevantesten Projekte der Holding Graz im Sinne der Energiewende und des Klimaschutzes. Alleine in den drei großen Bereichen Mobilität, Energie und Wasser hat der Konzern Holding Graz derzeit bis 2040 Projekte im Gesamtvolumen von knapp 2 Milliarden Euro umsetzen bzw. in Vorbereitung: von den neuen attraktiven Tramlinien, über unsere Kreislaufwirtschaft mit dem Energiewerk bis zur notwendigen Erweiterung der Grazer Kläranlage in Gössendorf. Mit der Erweiterung der Kläranlage sichern wir jedenfalls zukunftsorientiert die Abwasserreinigung im Großraum Graz, gesetzeskonform und nach dem Stand der Technik.“
Veröffentlicht: 18. Oktober 2024