Elke Kahr: Ende von befristeten Mietverträgen längst überfällig

„Es ist gut, dass Arbeiterkammer und ÖGB wieder Druck machen und das längst überfällige Aus für die Befristung von Wohnungsmietverträgen fordern“, kommentiert die Grazer Bürgermeisterin und Wohnungsreferentin Elke Kahr entsprechende Medienberichte.

2022-03-10_Elke-PK-mit-Mikros.jpg
Bürgermeisterin Elke Kahr: „Befristung bedeutet höhere Kosten und Unsicherheit für Mieterinnen und Mieter“.
Foto: © Julia Prassl

Bis in die 1990er-Jahre waren Mietverträge in Österreich unbefristet. Die Befristung wurde als Ausnahmeregelung eingeführt und wird seither immer öfter zur Regel. Die Arbeiterkammer weist darauf hin, dass heute schon jeder zweite Mietvertrag befristet ist.

„Es ist gut, dass Arbeiterkammer und ÖGB wieder Druck machen und das längst überfällige Aus für die Befristung von Wohnungsmietverträgen fordern“, kommentiert die Grazer Bürgermeisterin und Wohnungsreferentin Elke Kahr entsprechende Medienberichte.

Mit Befristungen zusammenhängende Probleme für Mieter:innen sind in den Sprechstunden immer wieder Thema. Das beginnt bei der ständigen Ungewissheit, nach Ablauf der Befristung in der Wohnung bleiben zu können. Vor allem für ältere und finanziell nicht so gut gestellte Menschen ist das eine große Belastung. Auch Investitionen – beispielsweise in eine neue Küche – sind so sehr riskant, wenn der Vermieter den Vertrag nicht, oder wie bei Neubauwohnungen möglich, nur verlängert, wenn der Mieter bereit ist, eine höhere Miete zu bezahlen.

„Auch eine Begrenzung von Mieten im nicht geförderten Neubau ist mehr als dringlich, mittelfristig sollte man darüber nachdenken, diese Objekte nach einer bestimmten Zeit in den Vollanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes zu bringen. Dass sich Mietzinsobergrenzen negativ auf den Wohnbau auswirken würden, ist ein sattsam bekanntes Argument der Immobilienlobby. Nicht gebaut würden dann vor allem jene Anlegerwohnungen, deren Mieten so hoch sind, dass sie der Vermieter lieber leer stehen lässt anstatt die Mieten zu reduzieren. Auf solche Wohnungen könnte man gerne verzichten“, so Elke Kahr.

Darüber hinaus bereitet die zunehmend geübte und leider erlaubte Praxis, vom künftigen Mieter einen Bonitätsnachweis oder gar einen Bürgen zu fordern, immer mehr Menschen große Probleme, eine Wohnung zu finden. Nicht jeder hat das Glück, im Familien- oder Freundeskreis jemanden zu finden, der für die Bezahlung der Miete bürgt. Mieterinnen und Mieter haben auch nicht das Recht, vom Vermieter einen entsprechenden Nachweis zu fordern, ob er im Falle des Falles in der Lage ist, die Behebung von ernsten Schäden in der Wohnung finanzieren zu können. Dieses noch immer verbreitete Hausherrendenken ist nicht mehr angebracht, zumal die Rechtsordnung Vermietern genug Möglichkeiten bietet, gegen säumige Mieter vorzugehen.

 

Mitmachen in der KPÖ

2024-14-Prozent-Standard.jpg

Die KPÖ legt laut einer Umfrage des Standard in der Steiermark weiter zu und steht bereits bei 14 Prozent.
Der Zuspruch ist auch in vielen Gesprächen, an unseren Infoständen und in den Sozialsprechstunden wahrnehmbar. Immer mehr Menschen haben genug von einer abgehobenen Politik, die nur den Reichen dient, während die Wohnkosten explodieren, der Wocheneinkauf immer teurer wird und das Einkommen nicht mehr zum Auskommen reicht. Gegen diese Zustände braucht es eine starke soziale Alternative – und dafür braucht es auch Sie!

Wenn Sie die Arbeit der KPÖ schätzen, möchten wir Sie herzlich einladen: Machen Sie mit in der KPÖ! Denn ohne Sie sind wir eine:r zu wenig!
www.kpoe-steiermark.at/mitmachen

BKS-Unterricht: KPÖ fordert Lösung für alle Schulen

05-11-24 Seit vie­len Jah­ren und in vie­len Schu­len wird der Sprach­un­ter­richt Bos­nisch-Kroa­tisch-Ser­bisch (BKS) ge­mein­sam ab­ge­hal­ten. Seit heu­er ist das in der Stei­er­mark an­ders. „Die­se Ent­schei­dung hat ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf be­währ­te For­men des Un­ter­richts“, kri­ti­siert Clau­dia Klimt-Weitha­ler, KPÖ-Klu­b­ob­frau im Land­tag.

Kultur-Budget: Fair-Pay ist abgesichert

05-11-24 Das Kul­tur­bud­get 2025/26 wird um ins­ge­s­amt ei­ne Mil­li­on Eu­ro auf­ge­stockt und zweck­ge­bun­den als „Fair-Pay-Ba­sis­fi­nan­zie­rung“ re­ser­viert, er­klärt Fi­nanz­stadt­rat Man­f­red Eber.

Veröffentlicht: 1. Februar 2024