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Elke Kahr war in der Pressestunde zu Gast

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Geduldig und freundlich beantwortete Elke Kahr die Fragen von Claudia Dannhauser (ORF) und Hubert Patterer (Kleine Zeitung). (Foto: Screenshot tvthek.orf.at)
Foto: © Screenshot ORF-TV-Thek

Als erstes Grazer Stadtoberhaupt war Elke Kahr in der Pressestunde des ORF eigeladen. Noch sieben Tage kann die Sendung in der TV-Thek nachgesehen werden. Die Fragen stellten Claudia Dannhauser vom ORF und Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung. Über weite Strecken hatten sie nichts mit der Grazer Stadtpolitik oder Kahrs Arbeit als Bürgermeisterin zu tun.

Einmal mehr stellte sie klar, dass sie etwa „mit Nordkorea oder Stalin nichts am Hut“ hat und musste sich dafür rechtfertigen, dass die KPÖ die immerwährende Neutralität Österreichs für ein positives Politikkonzept hält. Nur kurz bekam Kahr die Gelegenheit, zu berichten, was in Graz in den noch nicht einmal drei Monaten erreicht werden konnte, seit die neue Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ ihre Arbeit aufgenommen hat: Über die Senkung der Klubförderung für Rathausparteien, die Erhöhung und Entbürokratisierung des Energiekostenzuschusses für Einkommensschwache Haushalte, den Teuerungsstopp bei Kanal- und Müllgebühren, bis hin zur Entbürokratisierung des „Graz hilft“-Fonds.

Auch zur Impfpflicht musste sie Stellung beziehen. Die dreimal Geimpfte betonte, dass man Menschen im Gespräch überzeugen müsse statt sie „in die Enge zu treiben und ihnen Strafen anzudrohen“.
Die Grazer Bürgermeisterin unterstrich, dass sie in Graz eine Politik leben wolle, die denjenigen Menschen zugute kommen soll, die es sich nicht richten können. Ihr Blick auf viele Fragen sei nicht ein Blick von oben, sondern auch ein Blick von unten. Darum setze sie sich auch für Mietzinsobergrenzen oder eine amtliche Preisregelung bei Energie und Gütern des täglichen Bedarfs ein, wie es sie etwa bei FFP2-Masken bereits gibt.

Der Stil der Befragung, vor allem durch Kleine-Chefredakteur Patterer, sorgte im Netz für Debatten. Unter dem Twitter-Hashtag #Pressestunde wurde viel Kritik geübt. Der Kabarettist Lukas Resetarits etwa verglich Patterer mit einem „Wurzel-McCarthy“. Die Kleine Zeitung löschte kritische Kommentare auf Twitter und deaktivierte die Kommentar-Funktion beim Online-Bericht über die Sendung.

Hanno Wisiak

Veröffentlicht: 6. Februar 2022

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